Luftaufnahme des BMW Werks in Steyr
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Wirtschaft

Stillstand bei BMW-Werk in Steyr

Der Ukraine-Krieg hat enorme Auswirkungen auf die Autoindustrie. Da aus der Ukraine keine oder nur ganz wenige Kabelbäume für die Motoren geliefert werden können, dürfte die Produktion ab Freitag stillstehen. 3.200 Beschäftigte wurden zur Kurzarbeit angemeldet.

Die großen Probleme für die Autoindustrie waren schon befürchtet worden und sind jetzt tatsächlich eingetreten. Wegen des Krieges kommt es in den Zulieferbetrieben in der Ukraine zu umfangreichen Produktionsausfällen. Im konkreten Fall sind es die Kabelbäume für die Motoren, die üblicherweise aus der Ukraine kommen und jetzt fehlen. Natürlich laufen Bemühungen, diese von woanders zu beziehen, doch da sie spezielle Anforderungen erfüllen müssen, wird das nicht einfach sein.

Versorgungsengpässe führen zu Produktionsausfällen

„In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag kommt es aufgrund der Versorgungsengpässe zu ersten Produktionsausfällen. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt rechnen wir damit, dass die Produktion ab Freitag zu einem Stillstand kommt“, heißt es in einer Aussendung von BMW Group Werk Steyr am Dienstag. Lediglich die Fertigung von Gehäusen für Elektromotoren mit 170 bis 200 Beschäftigten sei davon nicht betroffen, so die Information aus dem Unternehmen. Auch in der Forschungs- und Entwicklungsabteilung mit gut 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wird weitergearbeitet.

BMW-Steyr hat um Kurzarbeit angesucht

Um den Ausfall abzufedern, hat das Unternehmen in Absprache mit dem Betriebsrat 3.200 Beschäftigte aus dem Produktionsbereich zur Kurzarbeit angemeldet. „Die Maßnahme startet zum 1.3.2022 und betrifft die rund 3.200 Mitarbeiter der produzierenden Bereiche im Werk Steyr. Die Kurzarbeitsregelung wurde bis zum 31.05.2022 vereinbart“, so BMW-Steyr. In welchem Ausmaß sie tatsächlich in Anspruch genommen werden muss, hänge von der weiteren Entwicklung ab, heißt es aus dem Werk. „Sollte sich die Versorgungslage verbessern, wird der Betrieb auch vor Ablauf der Kurzarbeitsregelung wieder aufgenommen und normal fortgeführt“, heißt es in der Aussendung.