Mann an Beratungsschalter anonym, Arbeitslos
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Zeitarbeitskräfte oft in Arbeitslose geschickt

Allein in OÖ sind derzeit 30.000 Personen bei Personalbereitstellern angestellt und arbeiten in unterschiedlichen Betrieben. Arbeitsmarktservice (AMS) und Arbeiterkammer kritisieren, dass Zeitarbeitskräfte viel zu oft in die Arbeitslose geschickt werden.

Nicht nur für die Großindustrie spielen Zeitarbeitskräfte eine immer wichtigere Rolle, es sind auch viele Klein- und Mittelbetriebe, die sowohl im technischen als auch im kaufmännischen Bereich auf die Unterstützung von Zeitarbeitsfirmen zurückgreifen. Jede vierte beim Arbeitsmarktservice gemeldete offene Stelle kommt mittlerweile von einem Personalüberlasser so Elke Drum aus Wels: „Früher waren wir einfach nur die Überlasser, teilweise kurz- oder auch längerfristig“. Jetzt sei man zum Personal-Management-Betrieb geworden.

Über 500 Millionen Euro Kosten

Etwa ein Viertel der Mitarbeiter wird laut AMS im Durchschnitt nach einem halben Jahr beim Arbeitgeber direkt angestellt. Kritik kommt von der Arbeiterkammer, weil das kurzfristige Parken der Mitarbeiter bei der Arbeitslosenversicherung Kosten von über 500 Millionen Euro verursacht.

Dabei gebe es genau für diese Fälle einen Sozialfonds für die Weiterbildung, so der Apell vom Leiter des Arbeitsmarktservice in Oberösterreich Gerhard Strasser. „Wir wünschen uns von den Arbeitskräfteüberlassern natürlich, dass sie uns nicht kurzfristig Menschen in die Arbeitslosigkeit schicken, sondern diese Zeiten nutzen, um sie zu qualifizieren und weiterzubilden“. Viele Unternehmen würden das sehr engagiert machen, aber es müssten noch mehr sein, so Strasser im Interview mit dem ORF Oberösterreich. Dazu sei auch eine gesetzliche Regelung nötig.