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Chronik

Demonstration für Ukraine in Linz

In der dritten Nacht seit der Invasion Russlands haben die Kämpfe in den Außenbezirken von Kiew zugenommen. Gut 900 Menschen haben Samstagnachmittag am Linzer Hauptplatz gegen den Angriff Russlands auf die Ukraine und für die Unabhängigkeit des Landes demonstriert.

Um ihre Solidarität mit der Ukraine zu zeigen, sind auch in Linz Hunderte Menschen auf die Straße gegangen. „Wir müssen schreien, um gehört zu werden“, so eine der Rednerinnen, eine gebürtige Ukrainerin. Die Menschen müssten an ihre Verantwortung erinnert werden. Es sei das „Unfassbare, Schreckliche, Furchtbare“, das gerade in der Ukraine geschieht.

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Seit 14.00 Uhr versammelten sich rund 900 Menschen, aus der Ukraine, aber auch aus Oberösterreich. Eine Gruppe Männer kam mit EU-Flagge und in Soldaten-Uniform, „als Symbol, dass wir sowohl mit der ukrainischen Bevölkerung als auch mit deren Armee geistig verbunden ist“. Man brauche ein starkes, europäisches Verteidigungsbündnis, um genau gegen solche Vorfälle gewappnet zu sein.

„Leute müssen die Wahrheit wissen“

Viele der Demonstranten sind selbst betroffen, weil viele ihrer Familienmitglieder noch in der Ukraine leben. Man könne es kaum fassen, was passiert: „Es ist unglaublich – unser Leben wird für immer verändert sein“. Und, es gelte die Menschen zu informieren: „Die Leute müssen die Wahrheit wissen, denn es geht schon seit 2014 in diese Richtung, aber erst seit drei Tagen wird darüber geredet“.

Kriegsschauplatz Ukraine: Soldaten auf einer Brücke
AP/Emilio Morenatti

Moskau befiehlt Ausweitung der „Offensive“

Unterdessen hat Russland Samstagnachmittag eine Ausweitung seiner Militäroffensive in der Ukraine angekündigt. Den Streitkräften sei befohlen worden, nunmehr „die Offensive in alle Richtungen zu erweitern“, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Begründet wurde der Befehl damit, dass die Ukraine Verhandlungen mit Russland abgelehnt habe. Die Regierung in Kiew dementierte die Aussage Moskaus. Kiew wirft der russischen Regierung „Lügen“ vor. Mehr in Liveticker: Kiew dementiert Absage von Friedensverhandlungen (news.ORF.at).

Aus beinahe allen Großstädten der Ukraine wurde am Samstag von Kampfhandlungen gesprochen. Und die Washington Post berichtet, dass die Vereinigten Staaten dem ukrainischen Präsidenten Volodymyr Zelenskiy angeboten haben, ihm bei der Flucht aus der Hauptstadt zu helfen, dieser soll das Angebot aber abgelehnt haben. Mittlerweile sind auch die Sanktionen der EU gegen Russland in Kraft getreten. Sie betreffen den Finanz-, Energie- und Transportsektor, aber auch Präsident Wladimir Putin und Außenminister Sergej Lawrow persönlich.

Handelsschiff im Ärmelkanal gestoppt

Und es zeigten sich erste Folgen: So haben französische Behörden ein russisches Handelsschiff im Ärmelkanal gestoppt. Es bestehe der Verdacht, dass die Lieferung von Autos nach St. Petersburg ein Verstoß gegen die Sanktionen darstelle, teilte die zuständige Präfektur am Samstag mit. Die russische Botschaft in Paris habe die französischen Behörden um Aufklärung gebeten, sagte ein Botschaftssprecher.

Bankenausschluss könnte folgen

Inzwischen wird es auch immer wahrscheinlicher, dass auch die schärfste Sanktion in Kraft treten könnte. Die russischen Banken könnten nun doch von SWIFT – und damit dem internationalen elektronischen Zahlungsverkehr – ausgeschlossen werden. Bisher hatten sich in der EU Österreich, Deutschland, Italien und Zypern dagegen ausgesprochen.

Die österreichischen Bundesländer stellen angesichts der humanitären Notlage in der Ukraine eine Soforthilfe in der Höhe von zwei Millionen Euro bereit. Der oberösterreichische Anteil beträgt 335.000 Euro. Das Geld geht je zur Hälfte an das internationale Rote Kreuz sowie an andere NGOs vor Ort. Rasche Hilfe sei jetzt oberstes Gebot, betonte Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP). Das Sozialressort des Landes sucht aktuell nach möglichen Flüchtlingsunterkünften.

Änderungen in TV-Programmen des ORF

Aufgrund des Krieges in der Ukraine nimmt der ORF die für die kommenden Tage geplanten Faschingssendungen aus dem Programm. Somit fallen „Alles Walzer – Das Opernball-Quiz“, „Peter Rapp – Als wäre es gestern gewesen“ (Samstag). Um 20.15 Uhr wird „Donna Leon: Ewige Jugend“ gesendet. Nach der „ZIB 2 Spezial“ um 21.50 Uhr folgt um 22.30 Uhr „Donna Leon: Schöner Schein“.

Anstelle von „Alles Walzer – Das Opernball-Quiz“ steht um 20.15 Uhr „Donna Leon: Ewige Jugend“ auf dem Programm. Nach der „ZIB 2 Spezial“ um 21.50 Uhr folgt um 22.30 Uhr „Donna Leon: Schöner Schein“ (statt „Peter Rapp – Als wäre es gestern gewesen“). Auch die Faschingsausgabe der „Millionenshow“ und „Mini Lei Lei“ (beides am Montag), der „Villacher Fasching“ (Dienstag, 1. März) und die Faschingsausgabe der „Barbara Karlich Show“ (Dienstag) fallen aus.

Anstelle des „Villacher Fasching“ zeigt ORF 2 um 20.15 Uhr den am 22. Februar entfallenen dritten Teil des „Universum“-Dreiteilers „Die Anden“. Danach folgen um 21.05 Uhr „Der Report“ und um 22.00 Uhr die „ZIB 2“. Am Samstag ist bereits um 8 Uhr die erste „ZiB“ zu sehen. Am Abend kommt es zu einer weiteren „ZiB 2 Spezial“-Ausgabe um 21.50 Uhr.