Wirtschaft

Noch höhere Energiepreise befürchtet

Die Staats- und Regierungschefs der EU-Staaten haben am Donnerstag einem Sanktionspaket gegen Russland zugestimmt. Nicht nur deshalb dürfte der russische Einmarsch in die Ukraine bald auch in OÖ spürbare Auswirkungen haben. Es werden weiter steigende Energiepreise befürchtet, auch Zinserhöhungen sind wahrscheinlich.

Auf die Rohstoffpreise dürfte sich der beginnende Krieg in der Ukraine bald durchschlagen. Die jetzt schon verzeichneten Rekordpreise stehen vor einem weiteren Anstieg, und das wird wiederum die Inflation noch weiter in die Höhe treiben, erwarten Experten. Die monatlichen Kosten der Oberösterreichinnen und Oberösterreicher dürften also weiter steigen.

Zinserhöhung laut Experten immer wahrscheinlicher

Auch Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) hat am Donnerstag angekündigt, dass sich das Land gemeinsam mit dem Bund auf eine Verschärfung der Lage am Energiemarkt vorbereiten werde. In weiterer Folge könnte sich die aktuelle Lage auch auf Sparer und Kreditnehmer auswirken. Dass die Europäische Zentralbank EZB bald mit einer Zinserhöhung reagiert, wird laut Bankexperten immer wahrscheinlicher.

Ende der Fixzinsen möglich

„Jetzt mit dieser Krise, ist davon auszugehen, dass die Energiepreise noch einmal einen gewaltigen Schub nach oben machen. Das heißt, dass die Inflation noch höher werden könnte“, so Heinrich Schaller, Generaldirektor der Raiffeisenlandesbank OÖ. „Nicht nur bei den Krediten, auch bei den Spareinlagen wird es damit wieder zu höheren Zinsen kommen“, so Schaller weiter. Mit Fixzinsen könnte es bei den heimischen Banken bald vorbei sein. Schaller warnt Anleger aktuell vor Risiken auf den Aktienmärkten, rät aber vor vorschnellen Käufen oder Verkäufen ab. Private Investitionen sollten in nächster Zeit generell gut überlegt werden.

EU einigt sich auf neue Russland-Sanktionen

Die Staats- und Regierungschefs der 27 EU-Staaten haben am Donnerstag bei einem Sondergipfel einem umfangreichen Sanktionspaket gegen Russland zugestimmt. Es seien die „härtesten Sanktionen, die je beschlossen wurden“, wie es seitens der EU heißt. Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) sprach indes bereits von einem dritten Sanktionspaket – mehr unter EU einigt sich auf neue Russland-Sanktionen (ORF.at)

Gas aus Russland fließt derzeit weiter nach Österreich

Trotz Einmarsches in die Ukraine liefert Russland derzeit Gas nach Österreich. Das teilte Energieministerin Leonore Gewessler (Grüne) gestern nach einem Treffen mit Experten und Expertinnen der E-Control, der Energieagentur sowie des Ministeriums mit – mehr unter Gas aus Russland fließt derzeit weiter nach Österreich (ORF.at)