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Wirtschaft

Mögliche Fusion in Molkereibranche

Die Gmundner Molkerei und die SalzburgMilch prüfen einen möglichen Zusammenschluss. Im Falle einer Fusion würden sie zum zweitgrößten Milchverarbeiter in Österreich aufsteigen. Das würde die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber den Handelsketten erhöhen.

Regina Reiter aus Spital am Pyhrn ist eine von knapp 2.100 Milchbäuerinnen und -bauern in OÖ und dem angrenzenden Salzburg, die ihre Milch an die Gmundner Molkerei Genossenschaft liefert. Sie hält damit auch Genossenschaftsanteile. Eine mögliche Fusion mit der SalzburgMilch könnte aus ihrer Sicht auch Vorteile bringen. „Zusammenarbeit ist interessant. Es sind sicher viele Stärken von beiden Betrieben dabei, die man gut kombinieren kann und gute Synergien findet“, so Regina Reiter.

Stall Kühe Bauernhof
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Milchbäuerin Regina Reiter versorgt jeden Tag ihre 45 Kühe.

Jede Molkerei über 200 Millionen Euro Umsatz

Die Gmundner Molkerei wollte auf ORF OÖ Nachfrage zum Thema Fusion keine Stellungnahme abgeben. Die Gmundner Molkerei verarbeitet täglich knapp 900.000 Liter Milch. Produziert werden unter anderem Haltbarmilch, Joghurt und Käseprodukte. Mit einem Umsatz von 206 Millionen Euro ist die Gmundner Molkerei der viertgrößte Produzent in Österreich. Die SalzburgMilch, ebenfalls eine Genossenschaft, kommt auf einen Jahresumsatz von 229 Millionen Euro.

SalzburgMilch
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Grabmayr: Fusion würde Marktposition stärken

Laut Einschätzung des Vizepräsidenten der Landwirtschaftskammer, Karl Grabmayr, würde eine Fusion die Marktposition gegenüber den Handelsketten deutlich stärken. „Wir sind in Österreich in einer Landschaft, in der der Handel stark konzentriert ist und wo man von Seiten der Landwirtschaft über die Verarbeitung – auch natürlich in Strukturen, die sich aus Fusionen ergeben – stärker werden“, so Grabmayr.

Genossenschafter entscheiden über mögliche Fusion

Ob, wie und wann die beiden Molkereien zusammenarbeiten werden, wird jetzt erst einmal verhandelt. Und letztendlich entscheiden die Genossenschafterinnen, ob dem erzielten Verhandlungsergebnis und einer möglichen Fusion zugestimmt wird.

Weniger Milchbäuerinnen und -bauern

Laut aktuellen Zahlen der Agrarmarkt Austria ist die Zahl der Milchlieferanten im Vorjahr in Oberösterreich um mehr als vier Prozent gesunken, in ganz Österreich haben 777 Betriebe zugesperrt oder auf Mutterkuhhaltung umgestellt. Weniger Betriebe bedeuten nicht zugleich weniger Milch, weil viele Bauern ihre Ställe vergrößert haben und die Leistung der Kühe erhöht, heißt es.

Umbruch in Molkereibranche

Schon jetzt liegt Oberösterreich bei der Milch-Produktion im Spitzenfeld. Es könnte durchaus sein, dass eine heimische Molkerei durch einen Zusammenschluss zum zweitgrößten Milchverarbeiter Österreichs wird.