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Kritik an 150-Euro-Energie-Gutschein

Offene Fragen und Kritik gibt es beim Energiekostenausgleich mit dem die Regierung die stark gestiegenen Energiekosten abfedern will. Zuletzt war von einem 150-Euro-Gutschein die Rede, den alle Haushalte per Post bekommen sollen. Doch nicht alle Gutscheine dürfen eingelöst werden.

Die Einmalzahlung der Regierung von 150 Euro als Ausgleich für die gestiegenen Energiepreise soll nun als Gutschein per Post an alle verschickt werden. Ob der Gutschein tatsächlich zusteht, soll dann „stichprobenartig“ kontrolliert werden. Der ursprüngliche Plan, dass die Energieversorger das Geld auszahlen, war auf zahlreiche rechtliche und praktische Hürden gestoßen.

Selbst prüfen, ob man Gutschein einlösen darf

Ob man den 150-Euro-Gutschein einlösen darf, soll man selbst herausfinden. Mit dem neuen Energiekostenausgleich soll der Großteil der heimischen Haushalte einmalig 150 Euro bekommen, hieß es von der Regierung bei der Präsentation im Jänner 2022. Dieser Energiekostenausgleich koste rund 600 Millionen Euro. Konkret sollen alle Ein- bzw. Mehrpersonenhaushalte mit einem Einkommen bis zur ein- bzw. zweifachen ASVG-Höchstbeitragsgrundlage profitieren, aktuell liegt diese bei 5.670 Euro brutto monatlich.

42.200 Gutscheine dürfen in OÖ nicht eingelöst werden

Damit würden nach Angaben der Arbeiterkammer in Oberösterreich 42.200 Haushalte Gutscheine bekommen, obwohl sie keinen Anspruch darauf haben. Laut dem Energiesparverband in Oberösterreich hat es eine derartige Aktion noch nie gegeben. Das Land helfe jedes Jahr mit einem Heizkostenzuschuss für Berechtigte. Viele Menschen fragen bei den Experten derzeit nach, wie man Strom sparen könne, angesichts der derzeit hohen Kosten.

Caritas OÖ: „Soziale Nachhaltigkeit schaut anders aus“

„Es ist von der Bundesregierung sicher gut gemeint, aber aus meiner Sicht schaut soziale Nachhaltigkeit anders aus“, so der Caritas Direktor in Oberösterreich, Franz Kehrer. Er spricht davon, dass es fast ein Stück PR-Gag ist, 600 Millionen Euro quer über das ganze Land zu verteilen, ohne die Bedürftigkeit zu prüfen.