Stelzer Haimbuchner
APA/FOTOKERSCHI.AT/ANTONIO BAYER
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Coronavirus

Forderungen vor nächstem Öffnungsgipfel

Wieder zum Friseur, ins Museum oder auch in jedes Geschäft, um einkaufen zu gehen. Das ist ab heute, Samstag, wieder für alle möglich, weil die 2-G-Regel wegfällt oder wie beim Friseur 3-G gilt. Am Mittwoch könnten die Regeln noch einmal gelockert werden, die Regierung hält dann einen sogenannten Öffnungsgipfel ab.

Am Rande der Regierungsklausur am Samstag, sagte Landeshauptmann Thomas Stelzer von der ÖVP zu möglichen Inhalten der Beratungen: „Es ist ja schon festgelegt, dass ab nächstem Samstag auch in der Gastronomie wichtige, neue Lockerungsschritte kommen werden. In der Beratung, auch mit den Experten, wird es darum gehen, ob das Coronavirus jetzt wirklich zu einer normalen Krankheit geworden ist, und wie es mit Themen wie Quarantäne und flächendeckenden Tests weitergeht, die man ja dann vielleicht gar nicht mehr braucht. Das werden sicher Beratungspunkte sein“, so Stelzer.

Zur Frage, ob die Maskenpflicht fallen könnte meint Stelzer: „Ich glaube, dass uns die Maske, an die wir uns mittlerweile gewohnt haben, gute Dienste erweist. Sie ist das einfachste und auch ein sehr wirksames Schutzmittel. Da müssen einfach Experten sagen, in welcher Phase der gesundheitlichen Herausforderung sind wir, und wie können wir damit umgehen“.

Stelzer: „Trotz allem vorsichtig bleiben“

„Ich glaube wir haben alle gelernt, dass wir trotz allem vorsichtig bleiben müssen. Wir haben ein wirksames Mittel als Schutz, die Impfung. Die müssen wir auch weiter konzentriert vorantreiben, und vor allem müssen wir uns sicher auch alle auf den Herbst gut vorbereiten, denn wie bei jeder Infektionskrankheit ist die kühlere Jahreszeit immer wieder eine Herausforderung. Sie sollte uns aber hoffentlich nicht mehr überfordern, so wie es in den letzten beiden Jahren der Fall war“, so Stelzer weiter.

Haimbuchner: „Es müssten alle Maßnahmen fallen“

FPÖ-Chef Manfred Haimbuchner meint hingegen, jetzt müssen alle Einschränkungen weg. „Es müssten alle Maßnahmen fallen, so wie man das sieht in anderen Ländern, in Europa, wo man sagt die Pandemie ist in Wahrheit zu Ende. Man geht über in eine Endemie. Was aber meines Erachtens sehr, sehr wichtig ist, wie geht es im Herbst weiter? Jetzt hat man glaube ich dann doch Luft im Frühling und im Sommer, und das sollte man nutzen, dass es zu keinen Einschränkungen mehr kommt, das hält keiner mehr aus“, so Haimbuchner.

Es gehe nicht nur um das Licht am Ende des Tunnels, sondern auch um das Leben, wie man es vor der Pandemie gekannt habe, so Haimbuchner weiter. „Das sage ich vor allem als Familienreferent. Das, was die Familien leisten mussten in den vergangenen zwei Jahren, war unzumutbar“.

Lockerungen ab 12. Februar

Vorerst gilt in Gastronomie und Tourismus noch 2-G, ab 19. Februar dann 3-G. Einzig eine FFP2-Maske muss in den Geschäften nun noch getragen werden, gleiches gilt für Museen, Kunsthallen, Bibliotheken und Ähnliches. Bei körpernahen Dienstleistern gilt die 3-G-Regel (geimpft, genesen oder ein aktuelles negatives Testergebnis) und es muss ebenfalls eine FFP2-Maske getragen werden. Der Lockdown für Ungeimpfte ist seit Längerem beendet. Lesen Sie mehr in 2-G-Pflicht im Handel gefallen (news.ORF.at).

Lamprecht: „Rücknahme der Maßnahmen gerechtfertigt“

Bernd Lamprecht, der Vorstand der Abteilung für Lungenheilkunde am Kepler Uni-Klinikum sagt zu den Lockerungen: „Prinzipiell ist eine schrittweise Rücknahme der Maßnahmen sicherlich gerechtfertigt. Wir werden wohl am längsten an den Maßnahmen wie ‚hohe Schutzquote durch Impfungen‘ und wahrscheinlich auch ‚Maske‘ festhalten müssen, die Maske wird vor allem in sehr sensiblen Bereichen wie Spitälern oder in Pflegeheimen wohl längerfristig notwendig sein, und vielleicht auch saisonal, zum Beispiel in den Wintermonaten, auch andernorts zum Beispiel in öffentlichen Verkehrsmitteln“.

Lungenexperte Lamprecht zu Lockerungen

Primar und Vorstand der Lungenheilkunde am Kepler Uni-Klinikum Bernd Lamprecht ordnet die medizinische Vertretbarkeit der Lockerungen der CoV-Maßnahmen ein.

Am Mittwoch könnten die Regeln noch deutlicher gelockert werden, die Regierung hält einen sogenannten Öffnungsgipfel ab.

Impfpflicht: Plattform für Befreiungsanträge

Das Land führt eine Online-Plattform zur Befreiung von der Covid-19-Impfpflicht ein. Ab 14. Februar kann man auf der Webseite digital Unterlagen einreichen. Diese werden dann durch Epidemie-Ärzte des Landes geprüft. Lesen Sie mehr in Impfpflicht: Plattform für Befreiungsanträge (ooe.ORF.at).

„Linzer Autofrühling“ findet statt

Die bekannte Autoschau „Linzer Autofrühling“ kann am 19. und 20. März im Design Center aufgrund der Lockerungen der CoV-Maßnahmen erstmals wieder stattfinden. Nicht alle Aussteller sind an Bord. Die Porsche Holding Salzburg folgt einer Konzernentscheidung, wonach VW während der Pandemie weltweit auf keinen Autoshows ausstellt. Damit fehlen VW, Audi, Seat, Skoda und Porsche beim 50. Autofrühling, berichteten die „Oberösterreichischen Nachrichten“ (Samstag-Ausgabe).

In den vergangenen beiden Jahren war die Veranstaltung meist kurz vorher wegen der Pandemie gecancelt worden. Unter welchen Bedingungen die Autoschau stattfinden kann, ist noch die große Frage. „Ob 2G, 3G oder 2G+ gelten wird, wissen wir jetzt noch nicht, aber wir gehen davon aus, dass bis zum Öffnungstag immer mehr Lockerungen gelten"“, wird Michael Schmidt, Präsident von Österreichs traditionsreichster Autoschau, in dem Bericht zitiert. Die Hoffnungen des Veranstalters beruhen auf mehr als 10.000 Besucher.