Knapp 30.000 sogenannte Freizeitwohnsitze gibt es insgesamt in ganz Oberösterreich. Rund 12.000 davon, also mehr als 40 Prozent liegen allein in den Bezirken Vöcklabruck und Gmunden. Die Beliebtheit von Freizeitwohnungen im Seengebiet ist groß und treibt gleichzeitig auch die Preise gewaltig in die Höhe.
Bodenpreis bei 800 bis 1.000 Euro pro Quadratmeter
In Toplagen liege der Bodenpreis bereits bei 800 bis 1.000 Euro pro Quadratmeter, das wirke sich auch auf die Grund- und Wohnungspreise aus, die für viele bald unleistbar wären, so der Raumordnungssprecher und Bürgermeister von Attersee Rudi Hemetsberger (Grüne). Er wünsche sich, dass Menschen die in den betroffenen Gebieten eine Immobilie besitzen auch in erster Linie dort wohnen oder sie sonst Familien zur Verfügung stellen, die dort wohnen wollen.
Er fordert deshalb Maßnahmen vom Land, wie etwa mehr Möglichkeiten für Gemeinden um die Freizeitwohnsitzregelung zu kontrollieren. Gilt diese in einem Gebiet, dürfen nämlich ohnehin nur mehr Hauptwohnsitze neu angemeldet werden. Viele würden aber versuchen das Gesetz zu umgehen. Auch eine Erhöhung der Zweitwohnsitzabgaben wäre für Hemetsberger denkbar, oder die Einführung einer neuen Abgabenkategorie ab einer Immobilengröße von 100 Quadratmetern.
„Leerstände nutzen, nicht nur als Geldanlage“
Auch die Grüne Wohnbausprecherin Ines Vukajlovic fordert von der Landesregierung einen neuen Kurs. Man müsse Leerstände nutzen, um dauerhaft darin zu wohnen, nicht nur als Geldanalge. Das drücke die Preisspirale und verhindere weitere Bodenversiegelungen durch Neubauten, so Vukajlovic weiter.