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Coronavirus

Mehr Menschen für CoV-Impfung entschieden

In OÖ haben sich zuletzt mehr Menschen für eine CoV-Impfung entschieden. Seit August 2021 hat sich die Gruppe jener Menschen, die für sich keine CoV-Impfung in Anspruch nehmen will, von 30 auf 16 Prozent fast halbiert.

Das hat zumindest eine Vergleichsstudie des Linzer Marktforschungsinstituts IMAS ergeben, die das Land in Auftrag gegeben hat. Bei der Präsentation am Donnerstag in Linz hinterfragte LH-Stellvertreterin Christine Haberlander (ÖVP) die Gratis-Tests als „taugliches Instrument“ gegen CoV. Die Impfpflicht hält sie „für sinnvoll“, kritisierte allerdings „Schwachstellen im Vollzug“. Die bisherige Vielfalt und das großzügige Angebot an Gratis-Tests wäre in Bezug auf die Durchimpfungsrate wohl eher „kontraproduktiv“, gab sie zu Bedenken. Daher sei zu überlegen, ob nicht ab April das System umgestellt werden sollte. An der allgemeinen Impfpflicht hielt sie fest, dennoch unterstrich sie einmal mehr, dass der Vollzug des Gesetzes aus Ländersicht nicht praktikabel sei, zum Beispiel was die Kontrollierbarkeit der Zeitabstände zwischen den Impfungen betreffe.

Keine Impfung: Land interessiert an Motiven

1.105 Personen ab 16 Jahre hat das Linzer Meinungsforschungsinstitut von 12. bis 21. Jänner telefonisch oder online repräsentativ über die Einstellung zur Impfung befragt. Wegen der schlechten Durchimpfungsrate – Oberösterreich ist mit 65 Prozent nach wie vor bundesweit Schlusslicht – ließ das Land die Motive ermitteln. Auch wenn sich der Anteil derer, die sich keine Spritze geben lassen wollen, zurückging, reduziert sich diese Gruppe immer mehr auf die harten Impfgegner.

Fehlender Schutz vor Weitergabe, Sorge vor Langzeitfolgen

Mehr als 90 Prozent von ihnen nannten als persönliche Ablehnungs-Gründe, die Weitergabe des Virus (95 Prozent) trotz Impfung sowie den fehlenden Schutz vor Erkrankung (92 Prozent). 87 Prozent fürchten Langzeitfolgen und finden das Vakzin zu unsicher. Auch der voraussichtlich Ende Februar verfügbare, proteinbasierte Impfstoff ist für zwei Fünftel der Ungeimpften keine Alternative, ein Drittel zeigte sich noch unentschlossen.

60 Prozent der Befragten: Impfung „zentrales Werkzeug“

Grundsätzlich sehen jedoch 60 Prozent die Impfung als „zentrales Werkzeug“ im Kampf gegen die Pandemie, so IMAS-Forschungsdirektor Paul Eiselsberg. Im August 2021 hielten dies 57 Prozent der Befragten für „sehr wichtig“ oder „wichtig“. Für eine Impfpflicht sprachen sich 54 Prozent aus, 43 Prozent dagegen und drei Prozent machten keine Angaben. Als Hauptgrund für eine Immunisierung nannte die Gruppe der Geimpften das Gratis-Angebot (89 Prozent) und neben dem Eigenschutz (87 Prozent) auch den Solidarbeitrag zur Gesellschaft (86 Prozent).

Königswieser: „Impfen sicherer Weg zur Immunität“

Tilman Königswieser, Ärztlicher Direktor des Salzkammergut Klinikums und Mitglied des Krisenstabes, beteuerte, dass „Impfen der sichere Weg zur Immunität ist“. Aktuell seien in Oberösterreich nur 0,75 Prozent aller Infizierten im Spital und nur ein Zehntel aller Patienten liege auf einer Intensivstation. Das sei nicht allein auf die mildere Variante Omikron sondern auch auf die Impfrate zurückzuführen.

Angebot: Aufklärungsgespräch durch Impfärzte

Um die Impfbereitschaft durch „Information, Aufklärung und Kampagnen“ zu erhöhen und die Steuergelder „punktgenau einzusetzen“, hat Haberlander die Folgestudie veranlasst. Sie kündigte an, dass ab der achten Kalenderwoche jeweils freitags sogenannte Impfärzte in den öffentlichen Impfstraßen für reine Aufklärungsgespräche bereitstehen werden. Rund 90 Mediziner hätten sich gemeldet. Weiters seien Online-Talks geplant.