Ein Apotheker schaltet das weiße PCR-Testgerät ein.
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Coronavirus

Massentests: Teuer und oft ohne Ergebnis

Mehrere Millionen Euro verschlingen PCR-Tests jede Woche auch in Oberösterreich. Das zeigen jetzt Recherchen des ORF Oberösterreich. Demnach sind die Massentests nicht nur teuer – sie bringen auch häufig kein Ergebnis.

Wie viel Steuergeld das Land Oberösterreich bisher für PCR-Tests ausgegeben hat, ist schwer zu erheben. Der Krisenstab des Landes will aus rechtlichen Gründen dazu keine Angaben machen. Weil derart hohe Ausgaben aber öffentlich bekannt gegeben werden müssen, liegen solche Bekanntgaben zur allgemeinen Einsicht auf. Daraus ist ersichtlich: Das Land hat seit Ende Oktober Aufträge im Wert von mehr als 215 Millionen Euro für Teststraßen und Laboranalysen vergeben.

Ausfallquote von 13 Prozent

Einer der Hauptauftragnehmer war das Labor Novogenia in Salzburg. Dort hat es aber vor allem im Jänner große Probleme gegeben. Aufgrund der vielen positiven Tests sei man mit den Analysen nicht nachgekommen. Etwa 60.000 Ergebnisse konnten nicht binnen 24 Stunden zugestellt werden. Das entspricht einer Ausfallquote von 13 Prozent.

Novogenia rechtfertigt sich gegenüber dem ORF Oberösterreich mit dem großen Aufwand der Analysen, weil im Jänner so viele Tests positiv ausgefallen seien. Je mehr positive Tests, desto teurer die Analysen für das Land und somit für den Steuerzahler. Denn bei einer positiven Probe muss der Probenpool aufgelöst werden, was einen Mehraufwand und höhere Kosten bedeutet.

Bis zu 14 Euro pro Test

Ein Beispiel: Beim noch laufenden Programm „Alles gurgelt Oberösterreich“ über den Wiener Anbieter Lifebrain war im Jänner an Spitzentagen jede fünfte Probe positiv. In so einem Fall hat ein Test, samt Test-Kit, Analyse und technischer Aufbereitung auch knapp 14 Euro gekostet. Der Durchschnittspreis lag bei knapp unter 10 Euro im Jänner. Bei bis zu 60.000 Proben wöchentlich entspricht das Kosten von rund 600.000 Euro jede Woche, konkretisiert der Anbieter am Freitag.

Dieses Labor wertet allerdings nicht einmal ein Drittel der gesamt in Oberösterreich abgegebenen PCR-Tests aus. Wird das in Oberösterreich mittlerweile als Hauptscreening-Programm genutzte „Oberösterreich gurgelt“ mit einbezogen liegen die Kosten für das Land jede Woche im Millionenbereich. Die aktuellen Zahlen offenbaren auch die Unterschiede in der Qualität beider Programme. Hatte „Oberösterreich Gurgelt“ im Jänner eine Fehlerquote von 13 Prozent, waren es bei „Alles Gurgelt Oberösterreich“ nur 2,3 Prozent.