Erdgas: Gasheizung mit Flamme in Brennkammer
ORF
ORF
Wirtschaft

Keine Lieferprobleme bei Erdgas befürchtet

Angesichts des Konflikts um die Ukraine stehen Verwerfungen am europäischen Gasmarkt im Raum. Der Kreml hat am Montag bekräftigt, dass die Lieferverpflichtungen nach Europa eingehalten werden. Experten sehen die Versorgung in OÖ nicht gefährdet.

Noch sind die Erdgasspeicher im Land gefüllt, allerdings nur mehr zu 35 Prozent. Ein historischer Tiefststand, heißt es vom Gasspeicherbetreiber RAG Austria. Seit sich die Lage im Ukraine-Konflikt zuspitzt, fürchten manche außerdem einen Stopp der Gaslieferungen aus Russland.

Der RAG-Generaldirektor Markus Mitteregger teilt diese Einschätzung nicht: „Ich glaube nicht, dass die Ukraine-Krise jetzt die Gaslieferungen beeinflussen wird, denn man weiß seit über 50 Jahren, dass die Gaslieferungen aus Russland durch die Ukraine eigentlich verlässlich sind.“

OMV bestätigt vertragskonforme Lieferungen

Auch Seitens der OMV heißt es, alle Vertragspartner, inklusive Russland, liefern vollkommen vertragskonform. Einer, der die Thematik ebenfalls seit Jahren verfolgt, ist der ehemalige Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl. Als Präsident der Europäischen Bewegung Österreichs, mit besten Kontakten nach Russland, hält auch er einen Lieferstopp für unwahrscheinlich, denn Russland habe sich immer – auch in Zeiten des Kalten Krieges – als verlässlicher Partner in Geschäftsfragen erwiesen.

Russland: Erdgas für Österreich

Österreich importiert etwa 80 Prozent seines Erdgases aus Russland. Großteils wird es wird über die Ukraine in Pipelines geliefert. Russland beteuert, dass man selbst bei neuen Sanktionen weiter Gas nach Europa liefern werde.

Künftig könnte außerdem Wasserstoff das russische Gas ersetzen. Entsprechende Speicheranlagen werden bereits gebaut und sollen ab 2025 in Betrieb gehen.