Internorm, Fensterherstellung in Pandemiezeit in OÖ
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Coronavirus

Industrie befürchtet Engpässe

In Oberösterreich sind fast 47.000 Menschen in Quarantäne. Sie fehlen damit in der Arbeitswelt. Mit steigenden Zahlen befürchten jetzt auch große Industriebetriebe Engpässe, etwa ein Fensterhersteller mit Sitz in Traun.

Kleinere Betriebe haben schon die ganze Pandemie hindurch große Probleme mit Mitarbeiterausfällen. Das liegt daran, dass schon wenige Krankenstände oder Quarantänefälle zu einem Stillstand führen können. Die großen Industriebetriebe waren bisher aufgrund ihrer großen Mitarbeiterzahlen weniger anfällig. Omikron hat das aber verändert und bringt auch große Betriebe, wie etwa Internorm in Bedrängnis.

Fensterhersteller befürchtet weitere Personalausfälle

An den internationalen Standorten des Unternehmens in Dänemark, in Finnland oder in der Slowakei schaue es derzeit noch nicht kritisch aus. Am Stammsitz in Traun werde es hingegen langsam enger. „Die größten Prombleme sehe ich derzeit in Österreich, wo es zu Ausfällen kommen kann, wenn jetzt die Zahlen weiterhin auf sehr hohem Niveau bleiben, was zu befürchten ist“, so Johann Habring, Vorstandsmitglied der IFN Holding AG, zu der Internorm gehört.

50 von rund 2.000 Mitarbeitern in Quarantäne

Aktuell seien 50 der rund 2.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Quarantäne, dazu kommen normale Krankenstände. Noch könne man alles abdecken und durch die hohe Flexibilität der Mitarbeiter auffangen. In der Glasfertigung sei es allerdings schon etwas kritischer.

Öffentlicher Dienst hat doppelte Belastung

Alles am Laufen zu halten – das versucht man derzeit in der öffentlichen Verwaltung. Dort schlagen die vielen Quarantänefälle ja doppelt auf: Zum einen fallen Mitarbeiter aus, zum anderen müssen unzählige Quarantänebescheide ausgestellt werden. Beispielsweise in Wels, das gemeinsam mit den Bezirken Rohrbach und Wels-Land aktuell die höchste 7-Tage-Inzidenz im Land aufweist.

„Verwaltung leidet stark unter CoV-Regime“

„Insgesamt gesehen sind wir extrem ausgelastet und merken, dass die Verwaltung stark unter diesem Regime des Coronavirus leidet“, so der Welser Bürgermeister Andreas Rabl (FPÖ). In der Verwaltung könne man mit Homeoffice zur Not auch aus der Quarantäne arbeiten. Schwierig werde es aber bei Diensten, die Nähe brauchen, so Rabl, der selbst gerade von einer Coronavirusinfektion genesen ist:

Kommenden zwei Wochen werden Herausforderung

„Wir befürchten, dass es in der Seniorenbetreuung zu Problemen kommen kann. Dort sind derzeit auch die meisten Quarantänefälle zu beobachten“, so Rabl. Das gleiche gilt für die Kinderbetreuungseinrichtungen. Noch sei alles irgendwie machbar, heißt es auch in Wels, die kommenden zwei Wochen werden allerdings eine große Herausforderung.

Quarantäne: Zahlen steigen

Die CoV-Zahlen bleiben hoch, am Donnerstag sind 5.964 Neuinfektionen gemeldet worden. Mehr als 46.700 Menschen befinden sich in Quarantäne und das hat Auswirkungen auf die Arbeitswelt, auch für große Industriebetriebe.