Ein Thema ist im Vorjahr bei den Konsumentenschützern neu dazugekommen und wird sie auch heuer verstärkt beschäftigten: der Bau – denn die gestiegenen Baustoffpreise haben mitunter zu Forderungen geführt, die im Vorfeld nicht vereinbart waren. Manche Bauunternehmen wollten die Preissteigerungen trotz Fixpreisvereinbarungen weitergeben. Das sei aber nicht zulässig, so Konsumentenschützerin Ulrike Weiß, die einen Fall schildert: „Da hätte sich der Preis für die Fertigstellung des Hauses um 13.500 Euro erhöht. Unsere Juristen haben sich dann mit dem Unternehmen einigen können und dem jungen Paar diesen Betrag erspart.“
Viele Probleme mit Online- und SMS-Betrug
Viele Oberösterreicher haben sich wegen Problemen mit Online- und SMS-Betrug an die Konsumentenschützer gewandt, etwa weil sie über betrügerische Online-Plattformen in Kryptowährungen investiert haben. Das versprochene Geld sahen sie aber nicht. Im Gegenteil, sie verloren ihr vermeintliches Investment.
Auch das Thema Reisestornos, Flugannullierungen und Reiserücktrittsversicherung war 2021 ein Dauerbrenner, so die Konsumentenschützer. Seit April 2020 haben etwa 1.300 Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher in diesem Bereich das Angebot der Konsumentenschützer genutzt. Davon haben im Vorjahr mehr als 700 ihr Geld zurückbekommen, in Summe waren es 566.000 Euro.
„Konsumentenfeindliche Gutscheinregelung“
Die Arbeiterkammer Oberösterreich spricht sich auch gegen eine Regelung rund um stornierte Veranstaltungen aus. Denn die Veranstalter haben die Möglichkeit, in einem bestimmten Ausmaß Gutscheine auszugeben. Für die Konsumenten bedeute das, den Veranstaltungsunternehmen einen Kredit von mindestens 70 Euro zu gewähren – ohne Zinsen und ohne Insolvenzabsicherung, so die Kritik von AK-Präsident Andreas Stangl, der die Bundesregierung auffordert, diese laut Ansicht der AK konsumentenfeindliche Gutscheinregelung zu reparieren.