Studentin mit Kugelschreiber und Notizbuch
APA/dpa/Jan-Philipp Strobel
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Wissenschaft

Kritik an neuer TU in Linz

Am Freitag wurde das Konzept für die neue Technische Universität (TU) Oberösterreich, die in Linz entstehen soll, präsentiert. Die Österreichische Hochschülerinnenschaft (ÖH) sieht in den Plänen aber eine Gefahr für die Studierenden. Und Steyr will eine TU-Außenstelle.

75 Prozent der Studierenden würden sich von der Politik im Stich gelassen fühlen, so die ÖH. Und die Antwort von Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) sei eine neue Universität, die einzig und allein die Interessen von Konzernen bedienen würde, so die ÖH-Kritik.

„Freie Forschung und Lehre unmöglich“

Sara Velić (VSStÖ), Sprecherin der Hochschülerschaft, kritisiert, dass mit den Plänen, die neue TU nicht in das Universitätsgesetz aufzunehmen, sondern ein eigenes Gesetz für sie zu gestalten, die Ökonomisierung der Bildung auf die Spitze getrieben und freie Forschung und Lehre unmöglich gemacht würden. Auch demokratische Gremien wie ein Senat oder andere Kollegialorgane seien derzeit im Organigramm nicht vorgesehen, damit würden Studierendenrechte abgeschafft, beklagt die Hochschülerinnenschaft.

Und auch der Zeitplan mit einem Studienbeginn zum Wintersemester 2023 ist für die ÖH angesichts noch nicht ausgearbeiteter Studienpläne unrealistisch.

Steyr gibt bei TU nicht auf

Obwohl die Standortentscheidung zugunsten von Linz gefallen ist, will die Stadt Steyr noch nicht ganz aufgeben. Bürgermeister Markus Vogl (SPÖ) möchte seine Stadt zumindest für eine Außenstelle der TU im Gespräch halten. Schließlich könnte man mit den vielen innovativen Firmen, die in Steyr auf höchstem Niveau in der Forschung tätig seien, einen wertvollen Beitrag leisten, so Vogl.

Synergien am JKU Campus gut nützen

Positive Reaktionen auf die Entscheidung, die Uni in Linz zu errichten, kommen hingegen von Brigitte Hütter, der Rektorin der Kunstuniversität Linz und Michael Strugl, der seit kurzem Präsident des Absolventenvereines der Kepler Universität ist. Brigitte Hütter meint, dass gerade der Schwerpunkt Digitalisierung der geplanten Technischen Universität zahlreiche Möglichkeiten zur Kooperation mit der Kunstuniversität eröffne. Und für Michael Strugl ist der Standort am Campus der Johannes Kepler Universität perfekt, um Synergien zu nutzen und vom Knowhow der JKU zu profitieren. Die beiden Universitäten werden sich gegenseitig ergänzen und beflügeln, ist sich Strugl sicher.