Hand von Seniorin auf Computermaus
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Chronik

Betrugsmasche mit Online-Verkaufsplattformen

Durch eine Betrugsmasche, vor der die Polizei seit zwei Monaten warnt, sind zuletzt österreichweit nochmals mehr als 70 Menschen um ihr Geld gebracht worden. Der Gesamtschaden beläuft sich laut Polizei auf rund 50.000 Euro.

Die Betrüger suchen sich ihre Opfer auf Online-Verkaufsplattformen wie willhaben oder eBay und geben vor, den angebotenen Gegenstand kaufen zu wollen. Dann gaukeln sie vor, dass sie nicht persönlich kommen können, um das Verkaufsobjekt abzuholen. Sie schieben eine Quarantäne oder eine Erkrankung vor. Sie haben auch schon eine Lösung parat: ein Postkurier solle die Ware abholen. Die angeblichen Käufer wollen aber, dass der Verkäufer diese Versandkosten vorstreckt. Nach dem Erhalt der Lieferung bekomme er diese Versandkosten rückerstattet und den Kaufpreis für den Artikel bezahlt.

Käufer erhält Link zu gefälschter Post-Website

Die Kommunikation bei dieser Betrugsmasche läuft dann schon längst nicht mehr über die Verkaufsplattformen, sondern wird auf direktem Weg auf WhatsApp oder E-Mail verlegt. Dem Verkäufer wird dann ein Link zu einer gefälschten, aber täuschend echt aussehenden Website der österreichischen Post übermittelt – die lautet – post.service-delivery.info oder post-service.online. Dort wird der Verkäufer aufgefordert, persönliche Zahlungsdaten zur Vorausbezahlung der Kurierkosten einzugeben.

Polizei: Post bietet keinen Kurierdienst an

Die Verkäufer erhalten nach Eingabe ihrer Zahlungsdaten Push-TAN-SMS zur Überweisung der Kurierkosten. Wenn sie diese bestätigen, landet das Geld aber auf ausländischen Bankkonten. Von einem Kurier oder dem vermeintlichen Käufer hören die Verkäufer nichts mehr. Die Opfer haben meist Beträge zwischen 60 und 3.000 Euro überwiesen, heißt es bei der Polizei. Die Polizei warnt erneut vor dieser Masche und weist darauf hin, dass die Post auch gar keinen Kurierdienst anbietet und man die Kommunikation keinesfalls von den Verkaufsplattformen verlagern soll.