JKU Campus West: Computerbild von Gebäude innen, lichtdurchflutet mit verschiedenen Ebenen
querkraft/patricia bagienski
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Wissenschaft

Neue TU kommt nach Linz

Die geplante Technische Universität für Digitalisierung soll in Linz am Gelände der Johannes Kepler Universität entstehen. Das haben Bildungsminister Martin Polaschek und Landeshauptmann Thomas Stelzer – beide von der ÖVP – am Freitag bekannt gegeben.

Auch andere oberösterreichische Städte hatten sich darum bemüht – aber: Linz macht das Rennen. Wels, Steyr und Leonding werden demnach nicht zu Universitätsstandorten. Entstehen soll die Technische Universität für Digitalisierung und digitale Transformation bei der Johannes Kepler Universität in Dornach-Auhof.

Erst Grundlagenstudium, dann Spezialisierung

Die Konzeptgruppe unter Leitung des früheren stellvertretenden Sicherheitschefs von Google, Gerhard Eschelbeck, hat ihren abschließenden Bericht vorgelegt. Alle Studierenden sollen in den ersten drei Semestern die Grundlagen der Digitalisierung erlernen und sich dann spezialisieren, etwa auf digitale Systeme oder digitales Unternehmertum.

LH Thomas Stelzer im ORF-Interview

Die JKU habe wesentlich dazu beigetragen, dass die neue TU überhaupt nach OÖ kommt. Und es werde dadurch auch zur guten und sinnvollen Kooperation der beiden Unis kommen, so Stelzer.

Bildungsminister Martin Polaschek spricht von einem der bedeutendsten wissenschaftspolitischen Entwicklungsprojekte der letzten Jahre, Landeshauptmann Thomas Stelzer von einer österreichweit einzigartigen Universität. Die TU soll im Herbst 2023 starten und bis zu 5.000 Studierende haben. Unterrichtssprache ist Englisch.

Bildungsminister Martin Polaschek im ORF-Interview

Die TU werde einen eigenen Campus erhalten. Aber in der Aufbauphase unterstützte die JKU die TU – deshalb sei das JKU-Areal als Standort ausgesucht worden, so Polaschek.

Lukas: „Zwei Universitäten, ein Campus“

JKU Rektor Meinhard Lukas freut sich über die wegweisende Entscheidung der Politik: „Ich habe von Anfang an vorgeschlagen, die TU OÖ am Campus der JKU zu errichten. Die Formel ‚Zwei Universitäten, ein Campus‘ hat jetzt auch die Politik überzeugt. Damit gibt es nun beste Voraussetzungen, die Synergien zwischen TU und JKU optimal zu nutzen." Die beiden Universitäten werden sich laut Lukas – bei aller Selbstständigkeit – ideal ergänzen. Und Linz werde als Universitätsstadt noch wesentlich attraktiver.

Enttäuschung in Wels

In Wels zeigte man sich über die Entscheidung enttäuscht, die TU auf dem JKU Campus anzusiedeln. Oberösterreichs zweitgrößte Stadt hatte dem Bund ein „Angebot zur Unterbringung der Universität in Bahnhofsnähe gemacht“ und hätte eine Kooperation mit der Fachhochschule vorgehabt, teilte Bürgermeister Andreas Rabl (FPÖ) in einer Aussendung mit. Nun wolle er versuchen, Kooperationsprojekte mit der neuen Uni zu entwickeln, „um zumindest teilweise IT-Know-how nach Wels zu bekommen“.