Simulationsexperte Niki Popper
HERBERT NEUBAUER / APA / picturedesk.com
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Coronavirus

Omikron-Welle in Oberösterreich länger

Mit mehr als 4.660 Neuinfektionen ist am Freitag der zweit höchste Wert seit Beginn der Pandemie in OÖ erreicht. Eine aktuelle Prognose zeigt, dass die Welle in Oberösterreich länger dauern dürfte.

Ganz genau 4.667 Neuinfektionen binnen 24 Stunden meldet der Landeskrisenstab am Freitag. Das ist der zweit höchste Wert seit Pandemiebeginn und führt auch dazu, dass aktuell viele Landsleute in Quarantäne sind. Mehr als 36.000 Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher haben einen aufrechten Absonderungsbescheid. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist bis auf den Bezirk Schärding in allen anderen wieder jenseits der 1000er Marke.

Stabil bleibt hingegen die Lage in den Krankenhäusern. Omikron ist zwar deutlich ansteckender als die Varianten davor, sorgt aber offenbar für nicht so viele schwere Verläufe. 105 Patientinnen und Patienten liegen derzeit auf einer Normalstation, 21 auf einer Intensivstation.

Höhepunkt verzögert sich

In Oberösterreich dürfte die Omikron-Welle etwas flacher ausfallen als erwartet, dafür wird sich der Höhepunkt voraussichtlich um eine Woche verzögern. Das zeigt eine Prognose des Simulationsforschers Niki Popper. Er erwartet eine fünfstellige Zahl an täglichen Neuinfektionen und geht von einer Sieben-Tage-Inzidenz von rund 4.000 Anfang Februar aus.

In den Spitälern werden Mitte Februar rund 350 Patienten auf Normalstationen und 70 Intensivpatienten Ende Februar/Anfang März als wahrscheinlichstes Szenario vorhergesagt. Zum Vergleich: Anfang Dezember hatte man im Rahmen der vierten Welle einen Maximalwert von 138 Intensivpatienten erreicht.

„Grund zur Hoffnung“

„Die vorliegenden Prognosezahlen geben Grund zur Hoffnung, denn es wird zwar das Infektionsgeschehen weiterhin stark ansteigen, aber es zeichnet sich keine Überlastung der Spitäler ab“, zeigte sich Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) optimistisch. Dennoch müsse man weiter vorsichtig sein. Angesichts der hohen Infektionszahlen gerät das PCR-Testsystem an seine Grenzen. Am Freitag begann das Land daher mit der Auslieferung von drei Millionen Antigen-Wohnzimmertests, die nun wieder zugelassen sind und 24 Stunden gelten, an die Städte und Gemeinden, weitere drei Millionen sollen später folgen.

Die im Rahmen des Anfang Dezember ausgelaufenen Pilotprojekts „Alles Gurgelt“ in den Bezirken Gmunden, Linz und Vöcklabruck ausgegebenen PCR-Testkits können noch bis 2. April bei ausgewählten Filialen von Bipa, Billa, Billa Plus und Penny in den drei Bezirken abgegeben werden. Die Verwendbarkeit ist damit um drei Monate über das auf der Packung angegebene Haltbarkeitsdatum hinaus verlängert worden, teilte LHStv. Christine Haberlander (ÖVP) am Freitag mit.