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Politik

Kritik an Situation der Kinderbetreuung

Kritik an der Situation der Kinderbildung und -betreuung in Kindergärten, Horten und Krabbelstuben hat am Montag die Arbeiterkammer OÖ geübt. Besonders das Verhältnis zwischen Personal und Anzahl der Kinder müsse dringend reduziert werden.

Die Situation in der Kinderbildung und -betreuung in Kindergärten, Horten und Krabbelstuben sei dramatisch, viele Beschäftigte würden sich nicht mehr in der Lage sehen, die Qualität der Betreuung aufrechterhalten zu können. Das habe eine Studie unter fast 5.300 AK-Mitgliedern, die in diesem Bereich arbeiten, ergeben.

84 Prozent halten Gruppen für zu groß

Das Hauptproblem: die Gruppengrößen. Fast 84 Prozent der Befragten gaben an, dass es zu viele Kinder pro Gruppe gebe. Daraus resultiert, dass nicht einmal zwei von zehn Beschäftigten ausreichend Zeit hätten, um Bildungsaufgaben umzusetzen und auf die individuellen Bedürfnisse der Kinder einzugehen, so die Arbeiterkammer. Und fast die Hälfte gab an, dass es schwierig sei, die Aufsichtspflicht einzuhalten. Auch wenn neun von zehn Beschäftigten ihren Beruf grundsätzlich als sinnstiftend ansehen, sei mehr als ein Drittel emotional erschöpft. Und etwa genauso viele können sich auch nicht vorstellen, den Beruf bis zur Pension auszuüben.

Stangl: „Landespolitik muss endlich reagieren“

Man habe schon mehrmals auf diese Missstände hingewiesen, die Landespolitik habe bisher aber nicht reagiert, sagte AK-Präsident Andreas Stangl, stattdessen werde die Verantwortung auf die Träger der Einrichtungen abgewälzt. Das könne nicht sein, das Land OÖ müsse endlich reagieren, so Stangl.

ÖVP spricht sich gegen Krankreden aus

Die ÖVP hingegen kritisierte die Arbeiterkammer für ihr „gebetsmühlenartiges Krankreden der wertvollen Arbeit in der Elementarpädagogik“. Man stehe „unmittelbar vor den Verhandlungen zu einer neuen Art 15a B-VG Vereinbarung“ mit dem Bund, bei denen sich das Land auch dafür einsetzen werde, dass Maßnahmen finanziert werden, die die Arbeitsbedingungen verbessern, teilte Klubobmann Christian Dörfel (ÖVP) in einer Aussendung am Montag mit. Das geschehe bereits bei „der Förderung von zusätzlichem Personal für die Sprachförderung oder zur Verbesserung des Betreuungsschlüssels“. Dieses Personal werde von der AK regelmäßig verschwiegen, hieß es weiter.

NEOS: Entlastung muss Priorität haben

NEOS reagiert auf die Studie der Arbeiterkammer mit einer Forderung nach mehr Unterstützung für die Pädagoginnen und Pädagogen. Die Entlastung der Betreuungseinrichtungen müsse jetzt Priorität haben.