Grüner Pass herzeigen
ORF
ORF
Coronavirus

2-G-Kontrollen: Einkaufscenter sei wie Geisterstadt

Die 2-G-Kontrollen führen zu einem drastischen Schwund an Kundinnen und Kunden, wie ein Lokalaugenschein des ORF OÖ in Wels gezeigt hat. Eine Verkäuferin spricht sogar davon, dass das Einkaufzentrum einer Geisterstadt gleiche.

Seit Dienstag muss der Handel die Einhaltung der 2G-Regel in den Geschäften kontrollieren. Einzelhändler sind verpflichtet, von Kundinnen und Kunden einen Nachweis der Impfung oder Genesung zu verlangen, spätestens an der Kassa.

Die Kontrollpflicht betrifft nur Händler, in denen Ungeimpfte seit der vierten Corona-Welle nicht mehr einkaufen dürfen. Für Ungeimpfte gilt nach wie vor ein Lockdown, sie dürfen sich nur Produkte des täglichen Bedarfs, etwa in Supermärkten, Apotheken oder Drogerien, besorgen. Händler, die den 2G-Nachweis nicht kontrollieren, riskieren laut Gesundheitsministerium Strafen von bis zu 3.600 Euro.

Verkäuferin: Große Teile der Kundschaft fehlen

Bei einem Lokalaugenschein des ORF OÖ in einem Welser Einkaufszentrum hat die Kontrolle der Einhaltung der 2-G-Regel relativ gut funktioniert. Aber große Teile der Kundschaft fehlen. Es sei extrem ruhig und das ganze Einkaufscenter in Wels, wie eine Geisterstadt, so die Verkäuferin Tanja Schrempf aus Pennewang.

Unterschiedliche Erfahrungen bei den 2G-Kontrollen in den Geschäften machte die APA am Dienstagvormittag in Oberösterreich. Während man in Linz oft am Eingang einen 2-G-Nachweis zeigen musste, passierte dies in Einkaufszentren in Asten (Bezirk Linz-Land) und Mauthausen (Bezirk Perg) überwiegend erst an den Kassen. Beides ist zulässig.

In der Linzer Innenstadt führte sowohl bei einer großen Bücherkette als auch bei einer namhaften Textilkette kein Weg an Eingangkontrollen durch das Personal vorbei. Bei einem günstigerer Bekleidungsanbieter wurde man erst gecheckt, wenn man etwas kaufte. In vielen kleineren Geschäften kamen die Verkäuferinnen kurz nach Betreten des Ladens auf die Kunden zu und baten um den 2G-Nachweis, ein Ausweis wurde eher selten verlangt. Natürlich gab es auch Ausnahmen, in denen erst an der Kassa oder nicht einmal dort kontrolliert wurde. Insgesamt mussten Einkaufswillige den Grünen Pass aber recht häufig zücken.

Freiwilliges Angebot: Stempel auf die Hand

Bei einem Linzer Shoppingcenter in der Innenstadt konnte man sich am Haupteingang nach Vorlage des Impfnachweises und eines Ausweises einen Stempel auf die Hand geben lassen. Dieses freiwillige Angebot ermöglicht, dass man in den einzelnen Shops nicht mehr seine Dokumente vorweisen muss. Dieses Service wurde auch angenommen, viele Besucher kommen allerdings nur wegen des Supermarkts oder der Teststraße im Haus und brauchen dafür keinen 2-G-Nachweis. Ein zentrumsnahes Möbelhaus kontrollierte streng und verlangte auch einen Ausweis.

Auffällig war in der Linzer Innenstadt, dass mehr Passanten als bisher im Freien FFP2-Masken trugen.

Kontrolle: Grüner Pass ja, Ausweis seltener

Weder in einem Einkaufzentrum in Mauthausen noch in Asten wurde zusätzlich zum Grünen Pass ein Lichtbildausweis zum Identitätsnachweis eingefordert, so ein Lokalaugenschein der APA am Dienstagvormittag. In Boutiquen kam meist eine Angestellte auf einen zu und wollte das Zertifikat sehen, manch eine entschuldigte sich dafür. In einem Sportgeschäft in Mauthausen saßen direkt bei beiden Zugängen ein Lehrling und eine Angestellte und baten die Kunden um ein Genesenen- oder gültiges Impfzertifikat.

Mehr unter: Erster 2-G-Kontrolltag angelaufen (ORF.at)