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Wirtschaft

Landwirte fordern höhere Preise

Die Landwirte sind 2021 mit massiven Preissteigerungen bei Treibstoffen, Handelsdüngern oder Futtermitteln konfrontiert gewesen. Diese haben zusätzliche Kosten verursacht, die bei den eigenen Produkten nicht in höhere Preise umgesetzt werden konnten.

Geht es nach der Landwirtschaftskammer soll sich das 2022 ändern. Die landwirtschaftlichen Erzeugnisse müssen endlich bessere Preise erzielen, so Landwirtschaftskammer-Präsident und Biobauer Franz Waldenberger. In den letzten Monaten haben Landwirte enorme Preissteigerungen bei den Betriebsmitteln gehabt. Das konnte bisher durch Produktpreissteigerungen nicht ausgeglichen werden, so Waldenberger. Das sei jetzt dringend nötig, sonst würde es bei vielen Betrieben eng, so der Landwirtschaftskammerpräsident.

„Betriebe enorm unter Druck“

Insbesondere in der Schweine-, Milch-, Geflügel- und Eierproduktion seien die Betriebe enorm unter Druck. Hinzu komme, dass in Österreich der Lebensmittelmarkt de facto von drei großen Handelsketten dominiert werde, was ebenfalls zu Lasten der Erzeugerpreie gehe. Betroffen sei da vor allem die Milchwirtschaft.

Die Landwirtschaftskammer fordert für 2022 auch die Umsetzung der langjährigen Forderung nach der Herkunftskennzeichnung bei zumindest Milch, Fleisch und Eiern in Großküchen und bei verarbeiteten Produkten. Angelehnt an das deutsche Modell wird außerdem in der sogenannten „Initiative Tierwohl“ auch an einer einheitlichen Kennzeichnung der Haltungsformen für Frischfleisch gearbeitet, also etwa Freiland- oder Stallhaltung, bio oder konventionell.

Um die erst kürzlich im EU-Parlament beschlossene Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik umzusetzen, bietet die Landwirtschaftskammer ihren Mitgliedern 2022 außerdem eine umfassende Informations- und Beratungskampagne an.