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Coronavirus

Neue Infusionstherapie für Covid-19

Eine neue Behandlungsmethode für Hochrisikopatientinnen und -patienten, die positiv auf SARS-CoV-2 getestet wurden und bei denen sich aufgrund bestimmter Risikofaktoren ein schwerer Krankheitsverlauf abzeichnet, wird nun auch in Oberösterreich etabliert.

Es handelt sich dabei um eine neue Infusionstherapie. Bei der monoklonalen Antikörpertherapie wird mit Antikörpern gearbeitet, die gentechnisch angepasst wurden. Die Dauer der intravenösen Medikation beträgt eine halbe Stunde bis zu einer Stunde. Danach werden die Patientinnen und Patienten mindestens noch eine weitere Stunde beobachtet. Da die Menschen infiziert sind und hier ein erhöhtes Maß an Sicherheit gewährleistet sein müsse, finden die Therapien vorerst nur in Kliniken statt, hieß es in einer Aussendung am Freitagnachmittag vom Land OÖ.

Mit 17. Jänner startet das Salzkammergut-Klinikum laut Angaben des Krisenstabs als erstes Krankenhaus in OÖ die Therapie mit monoklonalen Antikörpern. Diese soll dann auf weitere Spitäler ausgerollt werden. Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass sich dadurch ein schwerer Verlauf bzw. Aufenthalt im Spital in vielen Fällen vermeiden lasse.

Kein Ersatz für Impfung

Erhalten sollen diese Therapie Corona-Patienten mit dem allerhöchsten Risiko, heißt es. Laut Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP), Gesundheitsreferentin LH-Stv. Christine Haberlander (ÖVP) und Bernd Lamprecht, Vorstand der Klinik für Lungenheilkunde am Kepler Universitätsklinikum in Linz, sei die neue Methode kein Ersatz für verfügbare Maßnahmen wie die Impfung, aber ein weiteres Sicherheitsnetz. Wöchentlich könne man 650 Personen behandeln, die Kosten betragen rund 2.000 Euro.

Monoklonale Antikörper sind Antikörper, die von einer bestimmten Zelllinie gebildet werden und sich gegen ein identisches Epitop (Bestandteil des Antigens) richten. Bei monoklonalen Antikörpern handelt es sich meist um gentechnisch modifizierte Antikörper. Sie werden sowohl in der Diagnostik als auch in der Therapie und hier insbesondere bei der Immunsuppression und zur Krebstherapie eingesetzt.