Material der Schuldnerberatung
APA/BARBARA GINDL
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Wirtschaft

Weniger Insolvenzen in Oberösterreich

Der Gläubigerschutzverband Creditreform hat eine Bilanz der Insolvenzen im angelaufenen Jahr 2021 gezogen. Demnach ist die Zahl der Pleiten im Gesamtjahr leicht gesunken, im vierten Quartal allerdings übermäßig angestiegen.

Für die Creditreform ist das ein Zeichen, dass sich die Insolvenzen wieder auf das Niveau vor der Coronakrise zubewegen. Insgesamt 3.076 Firmen-Insolvenzverfahren sind in ganz Österreich laut Creditreform im Vorjahr eröffnet worden. Die Entwicklung der Firmenpleiten war in der ersten Jahreshälfte ähnlich wie im Jahr 2020 – es gab relativ wenige. Ab der Jahreshälfte und ganz besonders im vierten Quartal hat sich das aber deutlich geändert.

Plus 174 Prozent im vierten Quartal

Die Zahl der eröffneten Verfahren ist zwischen Anfang Oktober und Ende Dezember um erstaunliche 174 Prozent angestiegen. Übers Jahr wurde aber trotzdem ein Rückgang von einem Prozent verzeichnet – in Oberösterreich waren es sogar 11,2 Prozent weniger – in absoluten Zahlen laut Creditreform gab es 262 Firmenpleiten in Oberösterreich. Die Ursachen für Firmenpleiten sieht man bei dem Gläubigerschutzverband generell bei Fehlern im Management, in immer kleiner werdenden Gewinnmargen und am mangelnden Kapital, was wiederum zur Folge hat, dass so manche Firmen Probleme mit der Rückzahlung von gestundeten Abgaben und Steuern bekommen haben.

Ähnliche Entwicklung bei Privatinsolvenzen

Ähnlich wie bei den Firmen und Unternehmen war im Vorjahr auch die Entwicklung bei den Privatinsolvenzen. Deren Anzahl ist in ganz Österreich um fünf Prozent gesunken, in Oberösterreich waren es nur vier Prozent. Eine Prognose der Entwicklung im heurigen Jahr bezeichnet die Creditreform wegen der nicht einschätzbaren Entwicklung der Pandemie als schwierig, man geht aber von einem Anstieg bei den Firmeninsolvenzen aus.