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Krisenstab rechnet mit „extremer“ Omikron-Welle

Ein eher düsteres Bild der kommenden Wochen zeichnet der CoV-Krisenstab des Landes mit Blick auf die Omikron-Variante. Es wird mit extremen Infektionszahlen gerechnet, was zu Problemen in der Infrastruktur und Überlastungen auf Intensivstationen führen könnte.

Der Mediziner Tilmann Königswieser vom Salzkammergut-Klinikum Gmunden und Mitglied des Krisenstabs sagte gegenüber dem ORF Oberösterreich: „Wir rechnen mit einem gehörigen Anwachsen der Inzidenzen in den nächsten Tagen und Wochen. Auch in manchen oberösterreichischen Laboren sind schon 50 Prozent aller Neuisolate Omikron-Varianten. Weil wir schlechtere Durchimpfungsraten in Oberösterreich haben, rechnen wir mit bis zu 4.000 Inzidenzen pro 100.000 Einwohnern in sieben Tagen, in der Gruppe der Ungeimpften sogar im fünfstelligen Bereich.“

„70.000 Infizierte entspricht einem Lockdown“

Man rechne mit 60.000 bis 70.000 gleichzeitig infizierten Oberösterreichern, so Königswieser. Mit deren Kontaktpersonen sei das so eine große Menge, dass dies quasi einem Lockdown entspreche. Das würde zu wenig Personal in den Schulen, Kindergärten, bei der Polizei oder auch in den Spitälern bedeuten. Deshalb diskutiere man derzeit intensiv mit dem Bund, dass die Isolierungszeit wahrscheinlich zu reduzieren sei. In den Spitälern rechne man wieder mit rund 140 Menschen, die auf Intensivstationen behandelt werden müssen, so Königswieser.

„Impfung ist der beste Schutz vor schweren Verläufen“

Auch wenn Omikron vermutlich leichtere Krankheitsverläufe mit sich bringe, werde die Variante einige trotzdem hart treffen. Der einzige derzeit vorhandene Schutz, um sich vor schweren Krankheitsverläufen am besten zu schützen, sei immer noch die Impfung, so Königswieser.

7.084 Menschen in Quarantäne

Aktuell sind in Oberösterreich 7.084 Menschen in Quarantäne. Von Sonntag- bis Montagfrüh wurden 345 Neuinfektionen gemeldet, bis Montag waren in Oberösterreich 618 Omikron-Fälle bekannt. Die 7-Tage-Inzidenz liegt im gesamten Bundesland bei 177, am höchsten ist sie im Bezirk Wels-Land mit 230, am niedrigsten im Bezirk Schärding mit 92.

Insgesamt werden derzeit in Oberösterreichs Krankenhäusern 104 Covid-19-Patientinnen und -Patienten behandelt, 44 von ihnen auf Intensivstationen. 2.352 Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 müssen seit Ausbruch der Pandemie in Oberösterreich beklagt werden.