Jährlich mehr als 10 Millionen Euro geben die Österreicher für Feuerwerkskörper aus, etwa 80 Prozent davon rund um Silvester. Dieses Jahr wird es zwar deutlich weniger sein, doch die Gefahr gefährlicher Zwischenfälle bleibt bestehen. Erst am Stephanitag hat sich ein 16-Jähriger in Eggelsberg (Bezirk Braunau) beim Zünden eines Böllers schwer an der Hand verletzt – mehr dazu in 16-Jähriger durch Böller schwer verletzt (ooe.ORF.at 26.12.21)
Polizei warnt vor gefährlichen Importen aus Tschechien
Die Exekutive warnt vor allem vor dem ohnehin verbotenen Import von Feuerwerkskörpern aus Tschechien. Grundsätzlich sei dabei das Problem, dass diese Produkte großteils Qualitätsmängel aufweisen würden, sagt Markus Kreilmeier, Sprengstoff-Experte bei der Landespolizeidirektion Oberösterreich.

Auf Verpackung fehlen meist Sicherheitshinweise
Für den Verbraucher sei die Benutzung dann auch oft schwierig, weil die Gebrauchsanleitung auf Deutsch fehle, das vorgeschriebene Mindestalter zur Verwendung oft nicht angegeben sei und auch die Sicherheitsabstände, die man beim Abfeuern unbedingt einhalten soll, nicht auf der Packung vermerkt seien. Kreilmeier: „Oft sind auch – in Österreich seit Jahren verbotene – Blitzknallsätze in den Produkten verarbeitet. Und ein weiteres Problem ist die oft schlechte Verarbeitung bei den Billigprodukten!“
Heuer schon rund 60 Anzeigen
Bei Schwerpunktkontrollen und normalen Verkehrskontrollen wurden in den Bezirken Freistadt und Urfahr heuer bereits in rund 60 Fällen illegale Feuerwerkskörper sichergestellt. Durchschnittlich werden pro Jahr etwa 150 bis 200 Kilo in Tschechien gekaufte, verbotene Feuerwerkskörper sichergestellt. In den vergangenen beiden Jahren sei diese Kurve wegen der Coronakrise und den damit verbundenen Einschränkungen etwas abgeflacht, so Kreilmeier.
Schlechte Zeiten auch für heimische Pyrotechnikhändler
Auch die heimischen Pyrotechnikhändler spüren Corona bei den Umsätzen deutlich, sagt der Branchensprecher der Pyrotechnikhändler in der Wirtschaftskammer Oberösterreich, Ulf Busse: „Im vergangenen Jahr 2020 hatten wir fast einen Komplettausfall. 2021 – also heuer – ist deutlich besser, aber nicht auf dem Niveau der Vor-Corona-Jahre!“ Dabei hat sich die Branche zuletzt bemüht, das oft als umweltschädlich gescholtene Feuerwerk dem Zeitgeist anzupassen. So gibt es bereits Feuerwerksbatterien für den Heimgebrauch, die ganz ohne Plastik auskommen und somit keine gefährlichen Rückstände mehr auf den Feldern und Wiesen hinterlassen.

Feuerwerk und Alkoholgenuss vertragen sich nicht
Feuerwerk, das in Österreich legal verkauft wird, sei sehr sicher, so Busse und unterliege strengen Qualitätskriterien. Gefährlich werde ein Feuerwerk meist vor allem aus drei Gründen, sind sich der Branchensprecher der Pyrotechnikhändler und der Sprengstoffexperte der Polizei einig: Erstens durch Unkenntnis der Sicherheitsvorschriften, zweitens durch Leichtsinn in der Handhabung und drittens durch die Kombination mit Alkohol.
Deshalb raten beide: Wenn schon Feuerwerk, dann unbedingt die Sicherheitshinweise beachten und Hände weg vom Alkohol.