Sicherheitsgipfel im Landhaus
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Chronik

Omikron-Sicherheitsgipfel in OÖ

Die Zahl der Omikron-Fälle steigt. Anfang der Woche wurden 134 Fälle bestätigt, Weihnachten waren es unter 80. Beim Sicherheitsgipfel gehe es um die gemeinsame Vorbereitung der kritischen Infrastruktur auf eine weitere Welle, so der Landeshauptmann.

Um 10.00 Uhr begann der Sicherheitsgipfel im Linzer Landhaus. Mit dabei auch Vertreter aus dem Gesundheitsbereich, der Energieversorgung, aber auch aus dem Bereich der öffentlichen Sicherheit oder dem Pflegesektor – wie etwa Energie AG, Linz AG, Spitäler, Einsatzorganisationen und Ärztekammer. Der Gipfel war für zwei Stunden angesetzt.

Vorbereitung auf „Worst-Case-Szenario“

Wie Landeshauptmann Thomas Stelzer bereits im Vorfeld sagte, gelte es sich auf ein Worst-Case-Szenario vorzubereiten, sollte sich das Virus wirklich so rasant verbreiten und zu massiven Personalausfällen durch Quarantänemaßnahmen oder Erkrankungen führen.

Sicherheitsgipfel im Landhaus
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„Noch sind die genauen Auswirkungen von Omikron für die Expertinnen und Experten nicht absehbar. Es ist aber davon auszugehen, dass die neue Virusvariante aufgrund ihrer hohen Ansteckungsrate zu großen Personalausfällen führen kann“, warnte LH Thomas Stelzer (ÖVP). Man wolle sich „rechtzeitig vorbereiten und alles tun, um insbesondere die kritische Infrastruktur und eine bestmögliche Versorgung zu sichern“. Neben ihm, seinen Stellvertretern Christine Haberlander (ÖVP), Manfred Haimbuchner (FPÖ) und Pflege-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) saßen auch Vertreter von Krisenstab, Polizei, Feuerwehr, Rotem Kreuz, Arbeiter-Samariter-Bund, Bundesheer und Zivilschutzverband, der Spitäler, der Ärzte- und Apothekerkammer sowie des ORF mit am Tisch.

Noch am Nachmittag soll auch ein Abstimmungstermin mit Vertreterinnen und Vertretern des Lebensmittelbereichs und des Handels stattfinden, um sich insbesondere über die Sicherstellung des Bereiches Logistik auszutauschen.

Krankenhäuser „gut vorbereitet“

Die Spitäler sehen sich mit ihren Stufen- und Einsatzplänen ebenfalls gut auf einen neuerlichen Anstieg der Infektionszahlen vorbereitet, versicherten Walter Kneidinger, Geschäftsführer des Ordensklinikums, und der Geschäftsführer der Oö. Gesundheitsholding Franz Harnoncourt. Entscheidend sei „ein praxistaugliches Quarantänemanagement“, mit dem man auch bei größeren Zahlen asymptomatischer Infektionen und Kontaktpersonen in der Belegschaft den Betrieb aufrechterhalten könne, so Harnoncourt. Die Spitäler würden „das Nötige und das Mögliche dazu beitragen“, die Versorgung der Akutpatientinnen und -patienten aller Indikationen so lange wie möglich sicher zu stellen, versicherte er.

Energieversorger rüsten sich

Bei den Versorgungsunternehmen geht es vor allem um die Frage, wie man Personalengpässe durch hohe Infektionszahlen vermeiden bzw. damit umgehen kann. Die Energie AG setzt neben den üblichen Vorsichtsmaßnahmen – Abstand halten, Maskenpflicht, etc. – vor allem auf Home Office und hat in sensiblen Bereichen bereits ein System der Teamtrennung und der kontaktlosen Übergaben installiert, wie Manfred Hofer, Geschäftsführer der Netz OÖ und Leiter der CoV-Taskforce der Energie AG schilderte. Zudem versuche man, gezielt Personalreserven zu schaffen. Auch die Linz AG arbeitet mit räumlicher Trennung verschiedener Teams. Dabei werden auch vorhandene Reservestandorte genutzt, erklärte Vorstandsdirektor Josef Siligan.

SPÖ: „Mediale One-Man-Show“

SPÖ-Klubvorsitzender Michael Lindner vermisste bei dem Gipfel andere „zentrale Säulen der sicheren Versorgung, wie Sozial-, Bildungs- und Gesundheitseinrichtungen, Unternehmen des öffentlichen Verkehrs“ und eine Einladung der anderen Landtagsparteien. Auch den Lebensmittelhandel, mit dem noch Gespräche folgen sollen, hätte man gleich in die Runde holen sollen, kritisierte er. Er ortet eine von Stelzer organisierte „mediale One-Man-Show ohne kritische Störgeräusche“. Denn die Energieversorger hätten sich längst selbst krisenfit gemacht, um die Versorgung sicherstellen zu können.

435 Neuinfektionen mit CoV

435 Neuinfektionen mit dem Coronavirus wurden am Mittwoch vom Krisenstab des Landes in Oberösterreich gemeldet. 57 Covid-19-Intensivpatienten bedeuten zwei mehr als gestern. 70 Betten auf Normalstationen sind belegt, was sieben Patientinnen und Patienten weniger bedeutet.