Hände tippen auf der Tastatur eines Laptops
ORF.at/Zita Klimek
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Coronavirus

Hackerangriff auf Magistrat Linz

Das Bewerbungsportal des Linzer Magistrats ist gehackt worden. Von der E-Mail-Adresse „bewerbungen@mag.linz.at“ seien vermeintliche Antworten auf Bewerbungen verschickt worden, so die „Kronen Zeitung“ (Montag-Ausgabe).

Die Stadt Linz ist offenbar zum Ziel von Kriminellen, die über das Internet tätig sind, geworden. Auch der Linzer Bürgermeister und das Innenministerium haben vom gehackten Account des Bewerbungsportals eine E-Mail erhalten, jedoch versehen mit Schimpfwörtern.

Der Unbekannte hatte am Heiligen Abend von 22.00 Uhr bis kurz nach Mitternacht die falschen Profile auf dem Bewerbungsportal, das von einem Drittanbieter betrieben werde, angelegt. Samstag früh wurde die Tat entdeckt. Man habe umgehend reagiert und Experten der Abteilung für Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) hätten gemeinsam mit dem Drittanbieter alles gesichert. „Die Bewerbungen werden nun manuell geprüft. Es waren keine Daten in Gefahr“, hieß es.

Droh-E-Mails seit Postenausschreibung

Ein paar Adressaten seien zufällig herausgefiltert worden, man wisse nicht, an wen noch so eine Mail ergangen sei, so Klaus Luger (SPÖ) in dem Bericht. Seit anlässlich der kommenden Impfpflicht acht Dienstposten zur Kontrolle ausgeschrieben sind, habe der Magistrat 20 bis 30 E-Mails mit Drohungen erhalten.

Zusammenhang mit Impfpflicht vermutet

Es wird laut Polizei ein Zusammenhang zwischen diesen E-Mails und dem Hackerangriff gesehen. Hinter diesen Aktionen werden von der Stadt Linz Coronavirus-Maßnahmen-Gegner vermutet. „Es ist auf jeden Fall ein Zeichen der Radikalisierung und Kriminalisierung des harten Kerns der Coronaleugner“, so Luger.

Zum Hackerangriff wurde eine Anzeige gegen unbekannt erstattet. „Die Expertinnen und Experten der städtischen IT-Tochter haben nach Versand der falschen Bestätigungsmails umgehend reagiert und eine zusätzliche Kontrollebene eingezogen. Beschimpfungen und Drohungen gegen demokratisch gewählte Politikerinnen und Politiker sind – in welcher Form auch immer – nicht akzeptabel und ziehen natürlich eine Anzeige nach sich. Dafür werden bereits sämtliche Spuren ausgewertet und dokumentiert“, erklärt Luger.

NEOS: „Realität hat uns eingeholt“

„Das muss eine Warnung für uns alle sein“, sagt Georg Redlhammer, Fraktionsvorsitzender der NEOS in Linz. "Jetzt wurde für alle sichtbar, was wir geahnt hatten: Die Systeme der Stadt sind verwundbar. Das nächste Mal könnte die Kommunikation lahmgelegt werden. Die IKT muss jetzt sofort handeln und Maßnahmen ergreifen“, so Redlhammer. Die NEOS Linz fordern, dass alle Dokumente und Anträge in einer sicheren Cloud-Lösung abgespeichert werden.