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Chronik

Umfrage: Stimmungslage auf 50-Jahre-Rekordtief

Alle Jahre wieder – und heuer bereits seit einem halben Jahrhundert – erhebt das IMAS-Institut die Stimmungslage zum Jahreswechsel. Und das Coronavirus wirft seinen Schatten auf das Gemüt der Bevölkerung.

Seit Beginn der Coronavirus-Pandemie ist die Stimmungslage am Boden. Im Vergleich zum Vorjahr ist sie sogar noch ein Stückchen weiter nach unten gerutscht, so Meinungsforscher Paul Eiselsberg von IMAS: „Der Trend des Vorjahres setzt sich nochmal fort. Und wir sprechen tatsächlich in der langen Zeitreihe der letzten 50 Jahre vom negativsten Wert im Blick auf das kommende Jahr. Die besten Werte gab es 1989, aber auch 2019.“

2021 wird sehr kritisch beäugt

Das Jahr 2021 werde sehr kritisch beäugt, nur zwei bis drei Prozent finden, dass es ein sehr gutes Jahr gewesen sei, so Eiselsberg. Zwei Drittel würden 2021 eher als schwieriges oder ganz schlechtes Jahr bezeichnen. Und Frauen seinen stärker von der Krise betroffen, Stichwort Arbeitsplätze oder Pflege und Kinderbetreuung, so Eiselsberg.

Impfpflicht ist kein dominantes Thema

Dass die Coronavirus-Krise die Bevölkerung auch das kommende Jahr über „sehr intensiv“ oder „eher intensiv“ beschäftigen wird, glauben vier von fünf Österreichern. Trotzdem wiegt sich knapp jeder Fünfte in der Hoffnung auf eine Rückkehr zur Normalität und ebenso viele auf ein Ende der Pandemie. 21 Prozent hoffen gesund zu bleiben. Die Impfpflicht ist kein dominantes Thema, fünf von hundert sehnen sich diese bzw. eine höhere Impfquote herbei, einer von hundert wünscht sich, die verpflichtende Impfung würde nicht kommen.

37 Prozent haben Vorsätze für 2022

Die Pandemie unbeschadet überstanden haben die Vorsätze der Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher: Gleich viele Menschen wie 2019 – nämlich 37 Prozent – haben sich bestimmte Ziele für das Jahr 2022 gesetzt. Von ihnen wollen 48 Prozent mehr Bewegung bzw. Sport machen (im Vorjahr: 44 Prozent). Außerdem planen jeweils 36 Prozent mehr Zeit mit der Familie bzw. Freunden zu verbringen und bewusster zu leben.

Am unteren Ende der guten Vorsätze rangieren mit jeweils sechs Prozent die Suche nach einem neuen Job sowie mehr politisches Engagement. Im Durchschnitt fassen die Österreicher vier gute Vorsätze, knapp jeder Fünfte sogar sieben oder mehr. Ein knappes Viertel war mit der Erfüllung dieser im Jahr 2021 nicht erfolgreich, jeder Fünfte konnte seine Ziele großteils umsetzen und 56 Prozent zumindest teilweise.

Omikron noch nicht in Umfrage eingeflossen

Eiselsberg betont, dass die Sorge rund um die neue Omikron-Variante übrigens noch nicht in die Umfrage eingeflossen ist. Sonst wäre das Ergebnis wohl noch düsterer ausgefallen.