Schüler am Laptop, Mathematik-Buch daneben
APA/HANS PUNZ
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Chronik

Geschäftsführer-Betrug in Wels

Wieder ist eine Firma auf einen sogenannten Geschäftsführer-Betrug hereingefallen. Die Masche erinnert an den großen Betrugsfall beim Flugzeug-Zulieferer FACC. Eine vermeintliche E-Mail vom Chef hat zu einer Überweisung an Betrüger geführt.

Anfang Dezember erhielt die Buchhalterin eines kleineren Welser Unternehmens per E-Mail die Anweisung, sie solle 15.000 Euro auf ein belgisches Konto überweisen. Im Absender stand die E-Mailadresse des Chefs. Da der zu dem Zeitpunkt im Ausland auf Urlaub war, schöpfte die Buchhalterin keinen Verdacht. Sie dachte, der Chef würde das Geld dringend brauchen und gab die Zahlung frei. Später stellte sich heraus: Es waren Betrüger am Werk.

„Auslandsaufenthalt den Tätern in die Hände gespielt“

Der oberste Betrugsermittler beim Landeskriminalamt, Gerald Sakoparnig glaubt an einen Zufallstreffer – dass der Chef ausgerechnet im Ausland war, habe den Tätern in die Karten gespielt. Aktuell würden solche Fälle von Geschäftsführer-Betrug etwa zweimal im Monat in Oberösterreich angezeigt. Meist versuchen die Betrüger über die Website an die genaue E-Mailadresse der Geschäftsführung zu kommen – immer wieder werde auch unter einem Vorwand im Unternehmen angerufen.

Dadurch würden diese E-Mails oft täuschend echt wirken. Der bisher größte und bekannteste Fall mit dieser Betrugsmasche war jener bei FACC in Ried, wo nach einer gefälschten E-Mail 43 Millionen Euro an Betrüger überwiesen wurden.