Oberarm nach Impfung mit Pflaster
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Coronavirus

MFG: Kinderimpfungen aussetzen

Die im oberösterreichischen Landtag vertretene Partei MFG (Menschen – Freiheit – Grundrechte) fordert die sofortige Aussetzung der Impfung von Kindern gegen das Coronavirus. Dazu hat die Partei eine gemeinsame Erklärung an alle oö. Landtagsklubs aufgesetzt.

„Wir sind als Landtagsabgeordnete gefordert, mit politischem Werkzeug tätig zu werden“, so Landtagsabgeordnete Dagmar Häusler (MFG) in einer Pressekonferenz am Mittwoch, „den einen oder anderen zu überzeugen“. „Gespräche laufen immer“ mit den anderen Fraktionen, es gehe schließlich um das Kindeswohl, betonte sie.

Kinderimpfung sei unnötig und gefährlich

„Die Impfung ist unnötig, die Impfung ist gefährlich“, brachte sich der Facharzt für Innere Medizin Andreas Sönnichsen, der vorige Woche von der Medizin-Uni Wien gekündigt wurde, in die Diskussion um die Impfung von Kindern ein. Dieser Meinung war auch MFG-Bundesparteiobmannstellvertreter und Gynäkologe Christian Fiala.

Bisher seien vier Kinder an oder mit Covid-19 gestorben, einige seien auf der Intensivstation gelegen, „haben das aber gut überlebt“, und einzelne würden an Long-Covid leiden – „auch das wird ja immer wieder behauptet“ –, sah Sönnichsen es „vollkommen unverhältnismäßig alle Kinder Österreichs dem Druck oder Zwang einer Impfung auszusetzen“.

Natürliche Immunität schütze besser vor Mutationen

Fiala meinte, eine Impfung sei nur bei einem vorher bekannten Erreger sinnvoll. Grippe- wie Coronaviren würden aber rasch mutieren und erst „im Nachhinein weiß man, welcher Virus sich ausgebreitet hat“. Die natürliche Immunität schütze besser vor Mutationen.

Sorge wegen bedingter Marktzulassung

Rechtsanwalt Georg Prchlik beleuchtete die bedingte Marktzulassung aus rechtlicher Sicht und fand, „sofern man sich impfen lässt, nimmt man an einem Feldversuch teil“. Denn bei der bedingten Zulassung von Arzneimitteln würde die Zulassung erteilt, bevor alle relevanten Daten erhoben und verarbeitet worden seien. „Die restlichen Daten werden in der Phase der Verwendung des Produkts selbst gewonnen.“ Dagegen sofort etwas zu tun, sei in Österreich rechtlich nicht einfach, man könne eventuell in individuellen, persönlichen Angelegenheiten ansetzen.

NEOS übt Kritik an MFG

NEOS-Klubobmann Felix Eypeltauer bezeichnet das Vorgehen der MFG rund um die Corona Impfung für Kinder als unseriös und stellt klar, dass der NEOS-Landtagsklub die aufgesetzte Erklärung der MFG nicht unterstützen werde: „Dieses faktenlose Bashing, das die MFG nun auch rund um die Kinderimpfung betreibt, ist unseriös und verantwortungslos.“

Die Politik habe die Aufgabe und Verantwortung Information und Aufklärung rund um die Impfung zu ermöglichen und niederschwellig anzubieten. Die medizinische Aufklärung zur Impfung sei Aufgabe von Expertinnen und Medizinern, nicht Aufgabe der Politik, hieß es in einer Aussendung der NEOS Oberöstereich am Mittwochabend.