Führerscheinprüfung am Computer
ORF/Veronika Berger
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Chronik

Mit Spionageset zur Führerscheinprüfung

Neuerlich soll ein Führerscheinprüfling bei der theoretischen Prüfung geschummelt haben – mit Hilfe einer Spionage-Ausrüstung. Kein Einzelfall – und der Grund dafür seien oft schlechte Deutschkenntnisse, so Infrastruktur-Landesrat Günther Steinkellner (FPÖ).

Der jüngste Fall betrifft einen 21-jährigen Tschetschenen: er fiel in seiner Linzer Fahrschule auf, weil er ungewöhnlich lange für die Antworten benötigte. Er wurde kontrolliert, es kam zu einer Rangelei und dabei wurde eine Minikamera im Knopfloch des Hemdes entdeckt.

Über diese Kamera wurden die Fragen an einen Mittelsmann übertragen und die richtigen Antworten über einen In-Ohr-Kopfhörer dem Prüfling ins Ohr geflüstert. Als die Kamera entdeckt wurde, rastete der Tschetschene aus, wobei die Kamera auf den Boden fiel und vom 21-Jährigen zertreten wurde.

Netzwerk hat sich auf Syrer und Afghanen spezialisiert

Derartige Schwindelversuche seien keine Seltenheit, so Steinkellner. Man gehe von einem bundesweit agierenden Netzwerk aus, das sich auf syrische und afghanische Menschen spezialisiert habe. Als Grund für derartige Schummelversuche würden oft die schlechten Deutschkenntnisse genannt. Für Steinkellner ist der Führerschein ein Beleg dafür, dass man die geltenden Verkehrsregeln verstanden habe. Die Integration in Oberösterreich beginne daher mit dem Erlernen der Sprache.