Novavax Impfstoff
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Coronavirus

Lamprecht: Teilimpfungen bei Novavax nötig

Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hat vor kurzem grünes Licht für den Corona-Impfstoff des US-Pharmakonzerns Novavax gegeben. Auch da werde man zum guten Schutz mehrere Teilimpfungen brauchen, so Lungenspezialist Bernt Lamprecht im Interview mit dem ORF OÖ.

Auf diesen Impfstoff haben viele gewartet, die bisher nicht geimpft sind, weil sie gegenüber den bisherigen Impfstoffen skeptisch waren. Dabei handelt es sich um einen sogenannten rekombinanten Proteinimpfstoff und wird landläufig auch als Totimpfstoff bezeichnet, was nicht ganz stimmt, sagt Bernd Lamprecht, Vorstand der Klinik für Lungenheilkunde des Kepler Uniklinikums Linz: „Es ist eigentlich kein Totimpfstoff im klassischen Sinn, denn hier wird nicht mit einem ganzen abgetöteten oder inaktivierten Virus gearbeitet“. Dieser Impfstoff ist proteinbasiert, „das heißt, es wird ein besonders charakteristisches Merkmal – das Spike Protein – benützt“.

Körper erkennt Spike Proteine

Denn der Körper soll die Proteine als fremd erkennen und damit das Immunsystem hochfahren. Es werden spezifische Antikörper und T-Zellen gebildet. Anders arbeiten etwa die mRNA-Impfstoffe. Hier werden Körperzellen mit Hilfe von Erbgutschnipseln angeregt, selbst das Spike-Protein herzustellen, um eine Immunantwort auszulösen. Mehr dazu in Bedingte Zulassung für Novavax-Impfung

Laut dem Konzern Novavax hat der Impfstoff eine Wirksamkeit von 90 Prozent, was aber auch bei den anderen Impfstoffen der Fall sei, so Lamprecht.

Zwei Dosen im Drei-Wochenabstand

Und auch bei dem neuen Impfstoff wird es mehrere Teilimpfungen brauchen, wobei man noch keine Details zu den Impfständen abschätzen kann – dafür fehle noch die Erfahrung mit dem neuen Impfstoff. Laut Pharmaunternehmen soll die volle Immunisierung in zwei Dosen, mit einem Abstand von drei Wochen, erreicht werden.