Die Situation in einem Grazer Einkaufszentrum aufgenommen am Dienstag, 8. Dezember 2020.
APA/ERWIN SCHERIAU
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Coronavirus

Grenzregionen fürchten Einkaufstourismus

In Oberösterreich bleiben die Geschäfte diese Woche noch geschlossen, während sie in den angrenzenden Bundesländern heute, Montag, öffnen. Vor allem im Handel in den Grenzregionen ist der Unmut groß, weil viel Kaufkraft über die Ländergrenzen abzufließen droht.

In Salzburg kann ab Montag wieder eingekauft werden. Zwar sind Gastronomie und Hotellerie noch geschlossen, aber der Handel darf jetzt in der so wichtigen Vorweihnachtszeit wieder öffnen. Anders als im oberösterreichischen Mondseeland. Eine Region, die sich wirtschaftlich eher an Salzburg als an Linz orientiert. Der Unternehmer und Funktionär des ÖVP-Wirtschaftsbundes Mondseeland Richard Kothmaier sagt, man sei nur vier Kilometer von der Grenze entfernt. Das tue vor allem kleineren Unternehmen weh.

Auch Unternehmer weichen aus

Auch in der Steiermark und Niederösterreich hat der Handel, im Gegensatz zu Oberösterreich, ab Montag wieder offen. In Enns, also direkt an der Grenze zu Niederösterreich wird deshalb bereits so mancher Händler kreativ, wie Bürgermeister Christian Deleja-Hotko (SPÖ) schildert. So würde etwa ein Ennser Unternehmen einen Pop-up-Store, also vorübergehend ein Geschäft im niederösterreichischen Ennsdorf betreiben. Ennsdorf ist nur gut zwei Kilometer von Enns entfernt.

„Wenn Lockdown, dann überall“

Der Bürgermeister ist generell verärgert über die unterschiedlichen Regelungen in den Bundesländern. Die ganze Bevölkerung ächze darunter. „Wenn Lockdown, dann ganz Österreich“, so Deleja-Hotko. Demnach wichen schon bei der unterschiedlich geregelten Maskenpflicht viele in das niederösterreichische Grenzgebiet aus. Er rechnet auch diese Woche mit einem Einkaufstourismus.