Schild „Republik Österreich“ auf dem Autobahngrenzübergang Walserberg auf der Westautobahn (A1)
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Chronik

Große syrische Schlepperbande aufgeflogen

Mehr als 200 Migranten sollen über eine vorwiegend syrische Schlepperbande seit dem Vorjahr in die EU geschleppt worden sein. Aufgeflogen ist die Bande, nachdem im Vorjahr einer ihrer Schlepper in Oberösterreich erwischt wurde.

Gemeinsam mit Wiener Kollegen konnten oberösterreichische Kriminalbeamte das Netzwerk hinter einem Schlepper freilegen, der Ende des vergangenen Jahres auf seiner Fahrt durch Oberösterreich gestoppt und verhaftet wurde. Der 37-jährige Wiener geriet in Reichersberg im Bezirk Ried in eine Kontrolle, als er sieben illegal Eingereiste in seinem Fahrzeug hatte. Kopf der Schlepperbande soll laut den Ermittlern ein 35-jähriger Taxiunternehmer aus Wien gewesen sein. Auch er wurde inzwischen festgenommen.

Wie Unternehmen organisiert

Der Mann dürfte als Geschäftsführer einer 15-köpfigen Tätergruppe agiert haben, die wie eine Firma aufgebaut war: Die Bandenmitglieder hatten alle unterschiedliche Aufgaben, die Fahrer waren zum Teil inoffiziell angestellt, heißt es. Geschleppt wurden überwiegend Syrer, und auch die Schlepper kamen zumeist aus Syrien. Insgesamt konnten ihnen 41 Schleppungen und sieben Geldwäsche-Delikte nachgewiesen werden.

International aktiv

Die Tätergruppe soll nicht nur in Oberösterreich, sondern auch Niederösterreich und Wien sowie in Deutschland und besonders Ungarn aktiv gewesen sein. Mindestens 206 Migranten sollen 2020 und heuer illegal in die EU geschleppt worden sein, heißt es.