Gerichtsakten
ORF.at/Zita Klimek
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Chronik

Vater soll Familie jahrelang gequält haben

Der Prozess gegen einen 50-jährigen Mann aus dem Bezirk Braunau, der über Jahre seine Familie mit Gewalt und Schikane tyrannisiert haben soll, ist auf Freitag nächster Woche vertagt worden. Ihm wird vorgeworfen, seine vier Kinder und die Ehefrau geschlagen und mit gesundheitsgefährdenden Strafen gequält zu haben.

Der 50-jährige Kosovare soll seit 2005 seine drei Töchter, den Sohn und auch seine Frau sadistisch gequält und geschlagen haben. Fußtritte, Faustschläge, Übergießen mit eiskaltem Wasser und dann stundenlanges Stehen neben dem geöffneten Fenster zählen zu den Vorwürfen, die in der Anklage aufgelistet werden. Der Mann soll seine Kinder auch im Winter auf den Balkon ausgesperrt oder den Sohn aus der Küche gesperrt haben, um ihm den Zugang zu den Lebensmitteln zu nehmen.

„Hochgradige Persönlichkeitsstörung“

Heute sind die Kinder zwischen 16 und 22 Jahre alt und zwei der Töchter, sowie der Sohn haben den Vater angezeigt. Die dritte Tochter und die Mutter wollten keine Aussage machen. Der Beschuldigte 50-Jährige leugnet sämtliche Vorwürfe. Die forensische Psychiaterin und Sachverständige Adelheid Kastner hat ein Gutachten über den Mann angefertigt und wird bei der Verhandlung anwesend sein. Demnach ist der Mann zurechnungsfähig, weist aber eine hochgradige Persönlichkeitsstörung auf.

Strafrahmen zwischen fünf und 15 Jahren

Die Staatsanwaltschaft hat deshalb die Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Straftäter gestellt. Der Strafrahmen bei einer Verurteilung liegt zwischen fünf und 15 Jahren. Am Freitag nächster Woche wird der Prozess fortgesetzt.