Jugendliche tippt am Smartphone
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Chronik

Schon 13-Jährige melden sich bei Krisenhilfe

Zunehmende Depressionen und Angststörungen – die bereits vierte Coronavirus-Welle bringt viele an den Rand der Verzweiflung, so die Leiterin der Krisenhilfe OÖ, Sonja Hörmanseder. Besonders belastet seien jene, die schon vor der Pandemie psychische Probleme hatten. Bei der Krisenhilfe melden sich inzwischen aber auch 13-Jährige.

Die Verabreichung von Antidepressiva sei bei jungen Menschen um mehr als 40 Prozent gestiegen, wird aus einer Konferenz der Sozialversicherungsträger zitiert. Laut Martin Schmid von der Krisenhilfe OÖ sei für die Kinder und Jugendlichen besonders belastend, dass von den Erwachsenen wenig Sicherheit im Umgang mit der Krise vermittelt werde.

„Drei Monate dauert eine durchschnittliche Krise“

Und jetzt steht auch noch Weihnachten vor der Tür. Soziale Einschränkungen wie Einsamkeit wiegen jetzt besonders schwer, denn Covid verschärfe jede Krise. Rund drei Monate dauere eine durchschnittliche Krise, heißt es in Expertenkreisen. Alles darüber sei für den menschlichen Organismus nicht mehr verkraftbar.

Oft extrem belastende Arbeitssituation

Zudem erleben viele Menschen eine extrem belastende Arbeitssituation – mit stundenlangem Tragen von FFP2-Masken, überfüllten Intensivstationen oder aggressiven Kunden. Entsprechend länger dauern inzwischen die Gespräche mit jenen Menschen, die bei der Krisenhilfe anrufen.

Steigende Respektlosigkeit und Aggressivität

Und noch etwas drücke den Menschen zunehmend auf die Seele, heißt es: die steigende Respektlosigkeit und das zum Teil aggressive Verhalten von Patienten und Kunden. Denn aufgestaute Frustration werde bedauerlicherweise oft an Unschuldigen ausgelassen. Die Krisenhilfe rät daher: die Informationsflut zu dosieren, sich regelmäßig an der frischen Luft zu bewegen, soziale Kontakte zu pflegen, den Tag zu strukturieren, und Dinge zu akzeptieren, die man nicht ändern kann.