geschlossener Adventmarkt am Mirabellplatz
ORF.at/Georg Hummer
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Wirtschaft

CoV: Adventmärkte endgültig abgesagt

Erneut müssen die Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher in dieser Saison fast gänzlich ohne Adventmärkte auskommen – selbst nach Ende des Lockdowns. Eine Recherche der APA ergab, dass sich die Mehrheit der Veranstalter für eine endgültige Absage entschieden hat.

Bereits fix abgesagt sind die beiden Adventmärkte am Linzer Hauptplatz und im Volksgarten. „Wir haben bereits alles wieder abgebaut“, hieß es aus dem Magistrat Linz. Es hätte sich nicht gerechnet, die beiden Märkte für nur wenige Tage zu öffnen – laut dem Land soll der Lockdown in Oberösterreich nicht vor dem 17. Dezember enden.

Zum Teil „digitale Marktplätze“ eingerichtet

Stattdessen hätten die Schausteller die Möglichkeit, sich online zu präsentieren. Zudem können diese auf einem „Digitalen Marktplatz“ verkaufen, für den es auch mehrere Abholstationen im Raum Linz und Umgebung gibt. Details dazu finden sie hier: Christkindlmarkt Linz

Laterne als Symbol für die Adventwanderung
ORF

Die Kosten für die Auf- und gleich wieder folgenden Abbauarbeiten für die zwei Märkte hätten sich laut Magistrat auf 150.000 Euro belaufen.

Verluste auch bei Zulieferern

Auch für die Zulieferer hat die Absage einschneidende Auswirkungen: Bratwürstel weggeworfen werden müssen zwar nicht, hieß es bei einem Fleischhauer aus Steyregg, der einen Stand im Linzer Volksgarten beliefert, aber: Rund zehn Prozent der Arbeit in der Vorweihnachtszeit würden für die Produktion von Bratwürstel für den Adventmarkt aufgewendet – dies falle nun weg. Zudem seien schon die Därme für die Würstelproduktion bestellt worden, welche nur eine begrenzte Haltbarkeit haben.

Ärger über teils kurzfristige Entscheidungen

Ebenfalls komplett abgesagt wurde der Schloss Lamberg Advent in Steyr. „Gestern habe ich die letzte Deko wieder weggeräumt“, ist Organisatorin Beate Seckauer spürbar verärgert über die viele Arbeit, die nun umsonst war. Für die bereits erfolgte Organisation, Schaltung von Inseraten und Dekoration habe sie 15.000 bis 20.000 Euro verbucht, die nun fehlen. Sie ärgert sich besonders über die kurzfristigen Entscheidungen: Noch wenige Tage vor dem Lockdown habe es von der Stadt Steyr die Zusicherung gegeben, dass der Markt mit der 2G- oder 2G-plus-Regel aufsperren könne, ganz kurzfristig sei dies dann aber nicht mehr möglich gewesen.

Noch Hoffnung für „Wolfgangseer Advent“

Noch nicht endgültig die Zelte abgebrochen hat man beim Wolfgangseer Advent. Hier könnten nach der derzeitigen Verordnung am 12. Dezember die beiden Märkte in St. Gilgen und Strobl aufsperren, da diese im Bundesland Salzburg sind. Der Markt im oberösterreichischen St. Wolfgang hingegen müsste noch bis zum Ende des oberösterreichischen Lockdowns geschlossen bleiben. Den Umsatzentgang könne man aufgrund der unsicheren Situation noch nicht beziffern, meinte Tourismusdirektor Hans Wieser. In der Vergangenheit wurden auf den Märkten rund 14 Millionen Euro umgesetzt, dazu kamen etwa drei Millionen Euro für die Hotellerie. Kommenden Freitag will man entscheiden, ob der Wolfgangseer Advent doch noch seine Pforten öffnet.