Festnahme mit Handschellen
ORF.at/Zita Klimek
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Chronik

„Anlageberater“ drohte mit Mord

Ein angeblicher Anlageberater hat sich im Bezirk Ried letztlich als Erpresser herausgestellt. Der 40-Jährige verlangte von einem jungen Pärchen immer mehr Geld und drohte, Drogendealer würden die beiden erschießen, sollten sie nicht bezahlen.

Eine Geldanlage, die hohe Gewinne bringe – mit diesem Versprechen köderte der Mann seine beiden Opfer, einen 21-jährigen Mann und dessen 19-jährige Lebensgefährtin. Kennengelernt hatten sie den vermeintlichen Anlageberater wenige Monate zuvor, weil er als neuer Freund einer Nachbarin in das Mehrparteienhaus eingezogen war. Das Pärchen übergab dem 40-jährigen Griechen, der schon länger in Österreich lebt, 5.000 Euro. Dieser forderte in der Folge noch mehr Geld – was die jungen Leute aber ablehnten.

Opfer in Todesangst

Ab diesem Zeitpunkt soll es der Mann mit Drohungen probiert haben: Er erzählte den beiden, dass er mit dem Geld in Wahrheit Kokain gekauft habe. Sollten sie ihm nicht weiterhin Geld geben, würde er die Hintermänner des Geschäfts informieren und die würden die beiden auf offener Straße erschießen. Das selbe werde passieren, wenn sie die Polizei informierten. Seine Opfer glaubten diese Geschichten, trauten sich aus Angst kaum mehr aus dem Haus und gaben dem 40-Jährigen immer wieder Geld: Insgesamt 30.000 Euro.

Erpresser verhaftet

Um diese Summe aufzubringen, nahmen die beiden sogar Kredite auf. Als sie schließlich doch Verwandten davon erzählten, konnten sie von diesen überzeugt werden, Anzeige zu erstatten.
Die Polizei nahm den 40-Jährige fest. Er gab in den Einvernahmen zu, dem jungen Pärchen Geld abgeknöpft zu haben. Die Geschichten von Drogen und bösen Hintermännern habe er erfunden, von Morddrohungen wollte er nichts mehr wissen. Der Mann sitzt in der Justizanstalt Ried, gegen ihn wird unter anderem wegen schwerer Erpressung und gefährlicher Drohung ermittelt.