Bei der Demonstration in Linz, an der am Mittwoch laut Polizei 1.500 Menschen teilnahmen, kam es auch zu einem Zwischenfall mit einem Kameramann des ORF. Er wurde drangsaliert und verfolgt, bis sich die Polizei wie ein Keil dazwischen schob. Schon davor war vor dem Landhaus demonstriert worden. Die aggressive Stimmung vieler Demonstranten sorgt bei bei offiziellen Vertretern des Landes für Sorgenfalten. Landesamtsdirektor Erich Watzl etwa sagt, er arbeite schon Jahrzehnte im Linzer Landhaus, aber eine derartige Aggressivität habe er bislang noch nicht erlebt.
Zugangsbeschränkungen bei Amtsgebäuden
Man habe sich deshalb entschieden, die Sicherheitsvorkehrungen mit Ende des Jahres zu verstärken. Unter anderem werde es für Amtsgebäude des Landes, alle Bezirkshauptmannschaften und das Landesverwaltungsgericht verschärfte Zugangsbeschränkungen geben. Der Objektschutz werde erhöht. Die großen Tore des Landhaus-Durchgangs, die während der Demonstration am Mittwoch geschlossen und von Polizisten geschützt wurden, sollen aber weiterhin – bis auf Ausnahmefälle – offen bleiben.
„Neues Phänomen“
Immer wieder gebe es Einzelpersonen in den Demonstrationen, die Aggressivität schüren, sagt Landespolizeidirektor Andreas Pilsl. Um mögliche Probleme schon vorab erkennen zu können, werde die Szene derzeit genau beobachtet. Der Verfassungsschutz würde täglich Lageberichte verfassen und man habe die sozialen Medien genau im Auge. Pilsl verweist auf ein neues Phänomen in Österreich. Es habe noch nie so viel Personenschutz gegeben, auch für höchste Organe, wie es derzeit der Fall sei.