Nazisymbol Schwarze Sonne
Mauthausen Komitee / privat
Mauthausen Komitee / privat
Chronik

Nazi-Symbol sorgt für Aufsehen und Anzeige

Erneut sorgen Nazi-Symbole in der Öffentlichkeit für Aufsehen und Anzeigen. So soll nicht nur in einer Gemeinde im Hausruckviertel ein entsprechendes Symbol aufgetaucht sein, sondern auch in einem Firmenlogo.

Bei der Staatsanwaltschaft Wels ist eine Anzeige wegen eines SS-Symbols im Garagenfenster eines Wohnhauses im Hausruckviertel eingelangt. Eine sogenannte Schwarze Sonne, ein Sonnenrad-Ornament, das als Erkennungszeichen in der rechtsextremen Szene gilt, soll vom Hausbesitzer in Kombination mit seinem Firmenlogo öffentlich sichtbar angebracht worden sein.

Anzeige erstattet

Das Mauthausen Komitee Österreich und das oberösterreichische Netzwerk gegen Rassismus und Rechtsextremismus haben deshalb bei der Staatsanwaltschaft Wels und beim Bezirkspolizeikommando Vöcklabruck Anzeige nach dem Verbotsgesetz erstattet. Die Staatsanwaltschaft hat gegenüber dem ORF Radio Oberösterreich bestätigt, dass der Fall nun bei ihr liegt.

„Vorkommnisse oft als Bagatelle heruntergespielt“

Auch die KPÖ fordert, dass das Nazi-Symbol entfernt wird. KPÖ-Sprecher Michael Schmida verweist auch auf den Fall eines Linzer Transporters, der mit einem Nazi-Code im Kennzeichen unterwegs sein soll und auf eine Baufirma, die trotz mehrerer Anzeigen ein nationalsozialistisch geprägtes Firmenlogo haben soll. Die KPÖ wirft den Behörden vor, solche Vorkommnisse meist als Bagatelle herunterzuspielen.

Es sei daher wohl auch kein Zufall, dass Oberösterreich seit Jahren Spitzenreiter bei den rechtsextremen und neonazistischen Vorfällen sei, die immer wieder als Einzelfälle bezeichnet würden. Dabei sei es unerträglich, wie mit solchen Symbolen die Millionen Opfer des Nazi-Regimes bzw. der als verbrecherische Organisation eingestuften SS verhöhnt würden, meint KPÖ-Landessprecher Michael Schmieda in einer Aussendung.

Bauer: Symbol in Gesellschaft zu sehen ist verstörend

Restlose Aufklärung und rechtliche Konsequenzen fordern die Grünen. „So ein Symbol mitten in unserer Gesellschaft zu sehen, es offen zur Schau zu stellen, ist verstörend. Es steht stellvertretend für millionenfachen Mord, ein verbrecherisches Regime. Für Verfolgung und beispielloses Leid. Und es zeigt, dass dieses Gedankengut weiter existiert und mit allen Mittel bekämpft werden muss,“ so die Grüne Landtagsabgeordnete Anne-Sophie Bauer.