Intensivbett
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Coronavirus

Rettende Krebs-OP an Intensivbett gescheitert

Im letzten Moment ist am Mittwoch eine Operation eines schwer an Krebs erkrankten Oberösterreichers in einem Wiener Krankenhaus gescheitert. Denn die Intensivstation des Spitals sei mit Covid-Patienten voll belegt gewesen.

Die Operation des Oberösterreichers Thomas Stadlbauer hätte Mittwochfrüh stattfinden sollen. Für die Operation vorbereitet und bereits auf dem Weg in den Operationssaal sei der Eingriff aber plötzlich abgesagt worden, so Stadlbauer. Die Begründung: Die Intensivstation sei „voll mit Covid-Leuten“ und das einzige theoretisch noch vorhandene Bett dort länger als erwartet belegt.

„Größter Respekt für Ärzte und Krankenhauspersonal“

Stadlbauer sei wieder nachhause geschickt worden. Auf dem Weg dorthin schrieb er seinen engsten Freunden und Bekannten: „Was mir wichtig ist, weil es vor allem richtig ist, ist die Tatsache, dass den Ärztinnen und Ärzten mein allergrößter Respekt gilt, wie auch dem gesamten Krankenhauspersonal. Diese tun alles menschenmögliche, um notwendige Operationen zu ermöglichen. Aber wenn im Anschluss für schwere Operationen kein Intensivbett zur Verfügung steht, dann nützt all dies nichts.“

„Impfung wäre ein Gamechanger gewesen“

Stadlbauer weiter: „Und ja – die Impfung wäre der Gamechanger gewesen, denn ansonsten wären wohl nicht 30 von 33 Intensivpatienten mit Covid alleine in Salzburg ungeimpft, wenn ich mich nicht irre.“ Und weiter schrieb er: „Für den Beruf sich impfen zu lassen, um Kollegen oder Klienten nicht zu gefährden ist für viele denkunmöglich. Aber für den Urlaub ist das kein Problem – und da spielt es keine Rolle, wie erprobt ein Impfstoff ist. Denn eine Gelbfieberimpfung braucht man eben für den Urlaubstrip (ohne Ahnung was das ist und wie erprobt), aber die Coronaimpfung, die milliardenfach verabreicht wurde, lehnt man einfach ab. Und die bräuchten wir alle – für uns und andere. Aber das ist vielen egal, die das unmaskiert bei Demos rausbrüllen.“

„Aber mir ist es nicht egal, denn es geht um mein Leben und darum, ob ich meine Kinder aufwachsen sehen kann. Ich wünsche denen (Intensivpatienten; Anm.) allen gute Besserung und eine vollständige Genesung. Aber ich habe keine Zeit mehr, denn nur eine Operation und der Intensivplatz können mein Leben verlängern, da es keine andere Therapie gibt", so Stadlbauer.

Zur Verschiebung der Krebsoperation sagte Elisabeth Zwettler, die ärztliche Direktorin aus dem Wiener Hanusch-Krankenhaus, sie verstehe Stadlbauer sehr gut, aber man habe mit zwei Akutaufnahmen am Dienstag nicht rechnen können.