Tausende strömten am Sonntag zu einer Demonstration gegen die Coronavirus-Maßnahmen der Regierung in die Linzer Innenstadt. Die drei oberösterreichischen Landtagsabgeordneten der impfkritischen Partei MFG hatten zu der Kundgebung um 14.00 Uhr vor dem Landhaus eingeladen. Laut Polizei wurden rund 600 Teilnehmer angemeldet. Gekommen seien nicht ganz zehnmal so viele, zog die Polizei am Sonntagnachmittag Bilanz. Die MFG forderte bei der Kundgebung „NEIN zur Impfpflicht und Schluss mit 3G/2G/1G“.
Kaum Masken getragen
Am Ende der Veranstaltung erklärte ein Polizeisprecher, die Teilnehmer hätten sich friedlich verhalten, es sei alles unter Kontrolle gewesen. Die überwiegende Mehrheit der Menschen aller Altersgruppen, die bei Sonnenschein in die Innenstadt kamen, trug allerdings keine Masken, zeigte ein Lokalaugenschein des ORF und der APA. Dort wo Polizei vor Ort war, wurde sehr wohl die FFP2-Maske getragen, sagt dazu ein Polizeisprecher auf Nachfrage von Radio Oberösterreich. Einige Teilnehmer seien auf die Maskenpflicht hingewiesen worden und seien der Aufforderung auch sofort nachgekommen.
Protest gegen Impfpflicht
Viele Demonstranten schwenkten rot-weiß-rote Fahnen, ein regelrechtes Fahnenmeer begleitete die Massen. Auf ihren mitgebrachten Transparenten waren Statements zu lesen wie: „Die Spritze ist das größte Verbrechen an der Menschheit“, „Nein zu Impfzwang“, „Finger weg von unseren Kindern“ und „Bürgerrechte – Freiheit trotz Corona“. „Das Landhaus, das Verbrecherhaus“, skandierte ein Teilnehmer, „dort sitzt der erste Verbrecher Oberösterreichs (offenbar gemeint: LH Thomas Stelzer (ÖVP), Anm.).“
„Genug Polizei anwesend“
Zeugen der Kundgebung sprachen von wenig Polizeipräsenz. Dem widerspricht das Landespolizeikommando. Man habe aufgrund der Ereignisse am Samstag in Wien ein Einsatzkonzept erstellt. Es seien Beamte „im hohen zweistelligen Bereich“ anwesend gewesen, die demnach den Auftrag hatten zu deeskalieren. Ein Einschreiten sei aber nicht nötig gewesen, es sei alles friedlich verlaufen. Die MFG hatte betont, „wir wollen keine Randalierer“, und dazu aufgerufen, „Strafrechtliches“ zu melden. Kurz nach 15 Uhr wurde die Versammlung nach nicht ganz eineinhalb Stunden für beendet erklärt.