Gottesdienst in Eisenstadt
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Coronavirus

Pfarren sehen fehlende 3-G-Regel kritisch

Der Lockdown trifft erneut auch die Kirchen im Land. Es gelten neue Regeln für Gottesdienste. Auffallend dabei: Beim Besuch eines Gottesdienstes muss weiterhin kein 3G-Nachweis erbracht werden, was von Pfarrern auch als Risiko empfunden wird.

FFP2-Maskenpflicht während des gesamten Gottesdienstes, Zwei-Meter-Abstand und weniger Gesang, das sind im Groben die Regelungen für die Gottesdienste, die die Bischofskonferenz festgelegt hat. 3-G gilt für alle im liturgischen Dienst, aber nicht für die Besucher. Gerade bei den aktuellen hohen Infektionszahlen ein Risiko, sagt der Linzer Pfarrer Franz Zeiger von der Pfarre St. Peter. Man könne niemanden aus der Messfeier ausschließen und wolle auch Personen, die keinen Nachweis vorzeigen können, an der Kirchenpforte nicht abweisen.

Vorsicht bei Kirchgängern

Zeiger verstehe die Bischofskonferenz daher. Als riskant empfinde er die fehlende 3-G-Regel dennoch, so Zeiger, zumal die Gottesdienste gerade auch von der vulnerableren älteren Bevölkerungsgruppe besucht. Man werde auf Desinfektion und Maskenpflicht achten. Zumindest einen positiven Aspekt kann der Pfarrer dem Lockdown im Advent abgewinnen: Immerhin könne die Vorweihnachtszeit, die sonst sehr von Trubel geprägt sei, könne jetzt für mehr Besinnlichkeit genutzt werden.

Der Gallneukirchner Pfarrer Klaus Dopler sagt, man werde in den Gottesdiensten wieder Plätze zuweisen. Er hoffe, dass dieser Abstand und die FFP2-Maskenpflicht das Risiko einer Ansteckung möglichst minimieren. Er bemerke aber eine gewisse Vorsicht, viele würden dem Gottesdienst aus Sicherheitsgründen fernbleiben. Andererseits seien gerade jetzt für viele Gläubige Gottesdienste besonders wichtig. Vor allem ältere Menschen würden darin eine Chance sehen, der Einsamkeit zu entkommen.

Vieles abgesagt

Viele Veranstaltungen im kirchlichen Bereich seien vom Lockdown ebenso betroffen. Etwa falle jetzt das vielerorts schon geplante und für die Pfarren auch wirtschaftlich wichtige Adventkranzbinden aus, Kirchenchöre können jetzt nicht mehr proben und auch bei Beerdigungen werden sich die neuen Regelungen wieder auswirken. Es gebe, so Dopler, auch Hochzeitspaare, die ihre Heirat mittlerweile zum vierten Mal verschieben mussten.