Coronavirus

Reaktionen zum angekündigten Lockdown

Durchwegs Zustimmung zu dem von Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) angekündigten Lockdown ist in den Reaktionen zu lesen. Lediglich die Bundesschulsprecherin Susanna Öllinger will den Lockdown als „absolute Notmaßnahme“.

„Wenn es zu keinem bundesweiten Lockdown kommt, werden Oberösterreich und Salzburg ab nächster Woche in den Lockdown gehen“, das hat Stelzer (ÖVP) am Donnerstag im Landtag im Rahmen der Beantwortung einer dringlichen Anfrage von NEOS angekündigt. Der Lockdown solle mehrere Wochen dauern. Es gehe darum, Gesundheit zu schützen, Leben zu schützen und auch das Gesundheitswesen, so Stelzer im Rahmen seiner Ausführungen. „Wir haben sehr, sehr wenig Spielraum.“ Mehr in Stelzer kündigt Lockdown für OÖ für nächste Woche an (ooe.ORF.at)

Schulschließungen für Bundesschulsprecherin letzte Option

Schulschließungen müssen trotz der Zuspitzung der Coronavirus-Pandemie die letzte Option sein, um das Infektionsgeschehen in den Griff zu bekommen, fordert die aus Oberösterreich stammende Bundesschulsprecherin Susanna Öllinger. „Schulschließungen dürfen nicht ausgeschlossen werden, aber sind die absolute Notmaßnahme, wenn alles andere schon probiert wurde – was momentan noch nicht der Fall ist.“ Die Schülervertreter fordern stattdessen zusätzliche PCR-Tests und mehr Anstrengungen für höhere Impfquoten.

Rückendeckung bekamen sie Donnerstagabend schließlich aus dem Bildungsministerium: „Die Schulen müssen offen bleiben – nur wenn Eltern Angst haben, dass ihre Kinder sich anstecken, können sie vorübergehend aus dem Präsenzunterricht nehmen. Ansonsten gehe der Unterricht aber weiter wie geplant“. Mehr in Mehrere Wochen Lockdown in OÖ (ooe.ORF.at).

Linzer Bürgermeister begrüßt Lockdown

Der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) begrüßt den Lockdown, die Lage drohe ansonsten außer Kontrolle zu geraten, sagte er. Insbesondere sei es wichtig, für die Bevölkerung einen realistischen Zeitrahmen festzulegen. Vor allem brauche man auch eine klare Strategie, um zumindest Perspektiven für ein Weihnachtsfest zu ermöglichen, so Luger.

Grüne: „Lockdown schmerzhaft und reichlich spät“

Der Lockdown sei richtig, aber reichlich spät, so der Landtagsabgeordnete und Klubobmann Severin Mayr (Grüne) am Nachmittag. Der Landeshauptmann habe die Dramatik der Lage offenbar erkannt und die Reißleinen gezogen. „Das ist das Ergebnis von viel zu langem Zaudern und Zögern“, so Mayr und sagt weiter: „Der Landeshauptmann muss dafür sorgen, dass sich sein Koalitionspartner einklinkt in ein konstruktives und konsequentes Vorgehen, die Impfquote dorthin zu bringen, wo sie hingehört, um eine Gesundheitskatastrophe zu vermeiden“.

KUPF: Wer deckt Schaden ab?

Rund um die Ankündigung eines allgemeinen Lockdowns für kommende Woche meldete sich auch die Kulturplattform (KUPF) OÖ zu Wort. Für die Kulturszene stelle sich die Frage, wie und von wem der zu erwartende Schaden von ein bis zwei Millionen Euro pro Monat Lockdown ersetzt werden soll, so KUPF-Geschäftsführer Thomas Diesenreiter. Man brauche rasch Klarheit und Sicherheit für die tausenden Beschäftigten im Kulturbereich, deren Existenzgrundlage nun wegbreche. Eines sei für Diesenreiter auch klar: Um das Gesundheitssystem vor dem Kollaps zu bewahren, werde die Kulturszene ihren Teil dazu beitragen.