Betrug im Internet
Hermann Hammer
Hermann Hammer
Chronik

Hochsaison für Internet-Betrüger

Die Vorweihnachtszeit steht bevor und damit auch die Zeit, in der am meisten eingekauft wird – auch online. Das öffnet Betrügern Tür und Tor. Oft machen sie für ihre Betrugsmaschen Internet-Seiten täuschend echt nach. So hat ein 26-Jähriger aus Vöcklabruck rund 44.000 Euro verloren.

Der 26-Jährige hatte eine SMS bekommen, die vermeintlich von seiner Bank kam und in der ihm mitgeteilt wurde, dass seine Bank-Identifizierung (Bank-ID) vorübergehend gesperrt sei. Er könne das aber ganz leicht beheben, indem er dem Link in der SMS folge, so die Nachricht.

Das machte der 26-Jährige und gelangte auf eine Internet-Seite, die der seiner Bank täuschend ähnelte. Er gab arglos seine Zugangsdaten ein und die wurden dann von den Betrügern genutzt, um von seinem und dem Konto seiner Frau mehrfach größere Beträge auf deutsche Konten zu überweisen.

Perfekt nachgebaute Internet-Seiten

Mit solch beinahe perfekt nachgebauten Internet-Seiten machen in der Vorweihnachtszeit viele Betrüger ihr Geschäft, vor allem im Bereich des Online-Handels, warnt die Polizei. Gerade jetzt, da häufig von Lieferengpässen etwa bei Elektronik berichtet wird, locken die Kriminellen mit Werbung auf ihre nachgebauten Seiten, die den echten Händlern nachempfunden sind, sagt Gerald Sakoparnig, Betrugsexperte beim Landespolizeikommando. „Sie werden für jedes Produkt sofort einen Fake-Shop finden, der dieses Produkt anbietet. Nur es gibt es in Wahrheit dann nicht, und sie verlieren nur ihr Geld“, so Sakoparnig.

Um Fakeshops zu vermeiden, sei es wichtig, nicht aus einem öffentlichen W-Lan heraus zu bestellen, das Impressum einer Seite genau zu prüfen und – so banal es klingt – auf die Rechtschreibung zu achten. Auf falschen Seiten werden auch oft Wörter falsch geschrieben – auf echten so gut wie nie. Für die Polizei sei es im Nachhinein meist schwierig, den Betrügern, die fast immer im Ausland sitzen, das Handwerk zu legen, so Sakoparnig. Denn Beamte müssten sich schließlich an das Gesetz und Amtshilfeabkommen halten – die Kriminellen nicht.