Coronavirus

Schulen: SPÖ will mehr Contact-Tracer

Die SPÖ fordert eine massive personelle Aufstockung beim Contact-Tracing sowie Maßnahmen gegen einen drohenden Schul-Lockdown. Etwa solle man jetzt anfangen eine Impf-Infrastruktur an Schulen aufzubauen, um nach der zeitnah zu erwartenden Genehmigung des Impfstoffs für Fünf- bis Zwölfjährige rasch loslegen zu können.

Wenn man das Contact-Tracing nicht sofort massiv personell aufstocke, „verlieren wir die Navigation durch die schwieriger werdende Pandemie-Situation“, warnte Franz Turek, Landes-Vorsitzender des Sozialdemokratischen Lehrer- und Lehrerinnenvereins (SLÖ).

Werden Kinder positiv getestet, „fragen die zuständigen Behörden wohl aus Überlastung nicht mehr nach K1-Personen“, heißt es in einem offenen Brief der oö. SLÖ an Gesundheitsreferentin LH-Stv. Christine Haberlander (ÖVP). Wenn Mitschüler und deren Eltern von positiven Tests der Klassenkameraden aber nicht informiert werden, so könnten die Infektionsketten auch nicht sinnvoll unterbrochen werden. Die Lehrer dürften aber ohne Erlaubnis der Behörde niemanden informieren. Schulleitungen würden stattdessen einfach gebeten, Infoschreiben für K2-Personen an die Eltern der übrigen Kinder auszugeben. „Diese Nicht-Information sorgt für Unsicherheit. Wenn es kein Contact-Tracing mehr gibt, muss Haberlander das auch sagen“, so Klubvorsitzender Michael Lindner.

Eiskalte Klassenzimmer durch Lüften

Eine immer wieder vorgebrachte rote Forderung ist die nach Luftfiltern. Diese dürfe man nämlich nur anschaffen, wenn man nicht lüften könne. In den allermeisten Klassen könne man lüften, aber „wir sitzen drinnen mit Mantel, Schal und Straßenschuhen“, schilderte SLÖ-Personalvertreter Franz Bicek. „Es ist unglaublich kalt“, vor allem für die jüngeren Kinder sei das ein großes Problem.

Turek appelliert an die Politik, „Impfstraßen an Schulen jetzt zu organisieren“, um nach der Genehmigung des Impfstoffs für Fünf- bis Zwölfjährige rasch starten zu können. Man möge „bitte nicht wieder die Eltern auf Terminsuche schicken“. Auch bei Lehrern, die großteils mit AstraZeneca geimpft seien und mit Impfdurchbrüchen zu kämpfen hätten, sei es derzeit „sehr mühsam“, einen Termin für den dritten Stich zu bekommen, beklagte Bicek.

Kaum Personal für administrative Arbeiten

Man brauche auch zusätzlich dringend administratives Personal an allen Schulen, um die Lehrer und Direktoren von Verwaltungsaufgaben zu entlasten. Es stehe durch eine Pensionswelle ohnehin ein extremer Mangel an Lehrpersonal bevor, man könne nicht auch noch riskieren, durch Überlastung oder eine Impfpflicht weitere Kollegen zu verlieren, so Bicek. Man wolle die Schulen so lange wie möglich, aber auch sicher für Schüler und Lehrer offenhalten, so die SPÖ-Lehrervertreter.

NEOS: Vorbild Wien beim Kinderimpfen

NEOS Oberösterreich appellierte indes an die Landesregierung, Off-Label-Impfungen für Fünf- bis Zwölfjährige in Impfstraßen zu ermöglichen. Immer mehr Kinder würden auf Wunsch der Eltern und auf Basis individueller Beratungsgespräche beim Arzt geimpft und vor allem Kinder mit Vorerkrankungen könnten so geschützt werden, so Klubobmann Felix Eypeltauer. „Wir fordern Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) und Gesundheitsreferentin Haberlander deshalb auf, dieses Angebot für alle Eltern und Kinder, die es wollen, auch in den oberösterreichischen Impfstraßen zu ermöglichen“, wie Wien es bereits umgesetzt habe. Eine Off-Label-Impfmöglichkeit wäre auch für den aufrechten Schulbetrieb von besonderer Bedeutung.