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Gemischte Reaktionen auf schärfere CoV-Regeln

Ab Montag gilt in vielen Bereichen die 2-G-Regel, egal ob beim Friseur, im Theater oder im Restaurant: Zutritt werden nur mehr Geimpfte oder Genesene haben. Die Branche reagiert mit gemischten Reaktionen.

Wirtesprecher Thomas Mayr Stockinger meinte zu den strengeren Regeln: „Die Gastronomie ist weder Verursacher noch Problemlöser, aber natürlich leisten wir unseren Beitrag. Aber es ist uns alles lieber als zusperren, was wir im Vorjahr machen mussten. Von daher tragen wir die 2-G-Regelung mit, obwohl es für uns massive Umsatzeinbußen und Geschäftsentgang heißt. Aber ich hoffe auch auf die Regierung, dass sie die Branche weiterhin unterstützt.“

„Arbeiter darf mit 3-G arbeiten, aber nur mit 2-G ins Hotel“

In der Hotellerie sieht man die neuen, strengen Regeln mit gemischten Gefühlen, so der Fachgruppenobmann Gerold Royda: „Wir sehen das unter zwei unterschiedlichen Gesichtspunkten. Für die Wintersaisonbetriebe ist das sicher der einzige Weg, um ausländische Gäste nach Österreich zu bringen. Für die Business-Hotellerie, die speziell Geschäftsreisende und auch Arbeiter beherbergt, ist das Thema nicht uninteressant, weil der ausländische Mitarbeiter mit 3-G arbeiten, aber nur mit 2-G ins Hotel darf. Da werden wir in der Anfangsphase ein Problem bekommen, weil wir diese Testungen nicht haben werden.“ Die Hoteliers fordern daher, dass ausländische Gäste, die mit einem 3-G-Nachweis in Oberösterreich arbeiten dürfen, auch zum Wohnen mit einem 3-G-Nachweis auskommen müssten.

„Nicht auf Rücken der Unternehmer austragen“

Erika Rainer, Innungsmeisterin der Friseure, sagte, dass die Terminkalender eigentlich voll seien, am Samstag habe es aber bereits einige Absagen gegeben: „Es ist eine große Herausforderung für die Friseure. Die Betriebe befürchten Umsatzrückgänge durch eine geringere Kundenfrequenz. Wir brauchen unbedingt eine finanzielle Unterstützung, einen Ausgleich. Uns ist bewusst, dass die Bekämpfung der Pandemie nötig ist, aber das kann nicht auf dem Rücken der Unternehmer ausgetragen werden. In den Betrieben herrscht Unverständnis über die Verschärfungen. Eine 2-G-Regelung schließt natürlich Ungeimpfte von einem Friseurbesuch aus, und das ist keine Gleichbehandlung.“

„Rechnen mit der einen oder anderen Absage“

Landestheater-Intendant Hermann Schneider sagte: „2-G überrascht mich gar nicht, wenn man die Statistiken verfolgt hat. Auch bei den deutschen Kollegen ist 2-G ein Thema, es überrascht mich, dass es so grundsätzlich kommt und nicht Zielgruppen und Veranstaltungs-spezifischer. Ich rechne mit der einen oder anderen Absage, aber mit nicht so vielen. Wir werden Gutscheine ausstellen für einen späteren Zeitpunkt, das ist mir sehr wichtig, weil wir mit dem Publikum in Verbindung sein wollen und nicht verlieren wollen. Erhebungen in anderen großen Häusern haben ergeben, dass über 90 Prozent der Besucher geimpft sind. Bei den Mitarbeitern: Die kommen sich nahe, ohne Maske – Risikobereich, aber bei uns sind mehr als 85 Prozent der gesamten Belegschaft geimpft, und die Darsteller auf der Bühne beinahe zu 100 Prozent.

Angebot an PCR-Tests wird ausgebaut

Hoteliers und Gastwirte drängen außerdem auf einen Ausbau der PCR-Testangebote. Dies sei laut Land Oberösterreich bereits in Gang, denn ab kommender Woche wird das Angebot an PCR-Tests in Etappen ausgebaut. 235.000 Gurgeltests pro Woche sollen letztendlich zur Verfügung stehen. 100.000 davon kommen vom Land, 75.000 können an den 30 Teststationen des Landes an sieben Tagen die Woche und in 140 Apotheken durchgeführt werden sowie 60.000 im Rahmen des seit Sommer laufenden Pilotprojektes „Alles gurgelt“ in Linz und den Bezirken Vöcklabruck und Gmunden.

Ab 10. November werden die PCR-Tests für daheim in ausgewählten Spar-Filialen gratis ausgegeben. Den Anfang machen ab Mittwoch die Bezirke Braunau, Schärding, Ried und Freistadt. Bis Ende November soll es in ganz Oberösterreich dann 127 Ausgabe- und 267 Abgabestellen in den Spar-Filialen geben.