Wirtschaftskammer, Gebäude von außen
ORF
ORF
coronavirus

Kritik an 2,5-G-Regel aus der Wirtschaft

Dass aus der 3-G-Regel am Arbeitsplatz in wenigen Tagen eine 2,5 Regel werden könnte, trifft bei der Wirtschaft auf harte Kritik. Es gebe derzeit zu wenig PCR-Testmöglichkeiten, um das erfüllen zu könne, so die Kritik der Wirtschaftskammer.

In Oberösterreich müssen sich rund 200.000 Arbeiternehmerinnen und Arbeiternehmer regelmäßig testen, um ihren Arbeitsplatz betreten zu dürfen. Das stellt Arbeiternehmer und Unternehmer vor große Hürden. Bei der Wirtschaftskammer liefen die Telefone heiß, der Ärger ist groß, hieß es am Freitag.

Wirtschaftskammerpräsidentin Doris Hummer sagt: „2,5-G am Arbeitsplatz kann nur funktionieren, wenn das PCR-Testangebot ausreichend vorhanden ist – und das ist nicht der Fall, mit Montag“. Das bedeute, dass die 3-G-Regel verlängert werden müsse, „weil alles andere kann nicht funktionieren“.

Komplizierte Rechnung bei Dienstzeiten

Vor allem in Unternehmen, wo in Schichten gearbeitet wird, müsse man in komplizierten Rechnungen ermitteln, welche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen wann eingesetzt werden können. Es brauche außerdem Optionen, wie verfahren werden soll, falls PCR-Testergebnisse verspätet kommen. „Da muss es einfach die Möglichkeit geben, rechtssicher einen Antigentest unter Aufsicht machen zu dürfen“.

Wirtschaftskammerpräsidentin Doris Hummer
ORF
Hummer fordert Kompensationzahlung für Unternehmen

Damit die Arbeitenden auch ihre Arbeitsstätte betreten dürfen, so Doris Hummer. Sollte die Politik dennoch eine 2,5 oder gar eine 2-G-Regel vorgeben fordert Hummer eine Kompensationszahlung für alle Unternehmen, die darunter leiden.

Testangebot wird aufgestockt

In Oberösterreich wird ab kommender Woche das Angebot an PCR-Tests in Etappen ausgebaut, so der Landeskrisenstab in einer Aussendung. 235.000 Gurgeltests pro Woche sollen letztendlich zur Verfügung stehen. 100.000 davon kommen vom Land, 75.000 können an den 30 Teststationen des Landes an sieben Tagen die Woche und in 140 Apotheken durchgeführt werden sowie 60.000 im Rahmen des seit Sommer laufenden Pilotprojektes „Alles gurgelt“ in Linz und den Bezirken Vöcklabruck und Gmunden. Ab 10. November werden die PCR-Tests für daheim in ausgewählten Spar-Filialen gratis ausgegeben. Den Anfang machen ab Mittwoch die Bezirke Braunau, Schärding, Ried und Freistadt. Bis Ende November soll es in ganz Oberösterreich dann 127 Ausgabe- und 267 Abgabestellen in den Spar-Filialen geben.

Haberlander: Contact Tracing in Diskussion

In diesem Zusammenhang geriet das Contact Tracing in Diskussion. Dazu sagte LH-Stellvertreterin Christine Haberlander (ÖVP) im Gespräch mit dem ORF OÖ: „Ich gebe zu, dass die Fallzahl an Infektionen selbstverständlich auch für unser Bezirksverwaltungsbehörden für den Landeskrisenstab eine Herausforderung darstellt“, aber aktuell sei es noch schaffbar. Es würden gezielt unterstützende Kräfte aufgenommen. Außerdem wurde, auch von anderen Bundesländern, in Konferenzen mit dem Bund der Kontaktpersonen-Erlass zur Diskussion gestellt denn „das wurde in der ersten Welle entwickelt, da muss man sich auch jetzt fragen ‚ist das noch immer punktgenau‘“, so Haberlander.