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Coronavirus

Ausreisekontrollen für Steyr

Der Krisenstab des Landes gab Freitagnachmittag bekannt, dass es ab Samstag 0.00 Uhr auch im Bezirk Steyr-Stadt Ausreisekontrollen gibt. Auch am Freitag wurden die meisten Neuinfektionen (2.461) in OÖ registriert. Ab Montag wird auch das Testangebot massiv aufgestockt, so der Landeskrisenstab.

Die gemittelte Sieben-Tages-Inzidenz liegt im Bezirk Steyr-Stadt mit dem Wert 560,5 über der durch den Erlass definierten Grenze von 500. Damit seien die punktuellen Ausreisekontrollen nötig geworden, hieß es in einer Aussendung des Landeskrisenstabes Freitagnachmittag. In Braunau, Perg und Vöcklabruck lagen Freitagnachmittag die Sieben-Tage-Inzidenzen über 1.000, Vöcklabruck war mit 1.210,2 Spitzenreiter.

Ausreisekontrollen gelten bereits auch für die Bezirke Braunau, Freistadt, Gmunden, Grieskirchen, Perg, Steyr-Land, Vöcklabruck, Ried, Schärding, Kirchdorf, Wels-Land und Rohrbach. Mehr in Bald in zwölf Bezirken Ausreisekontrollen (ooe.ORF.at). Damit wird in 13 von 18 Bezirken Oberösterreichs die Testpflicht – unabhängig von Wohnort und Aufenthaltsdauer – bei der Ausreise geprüft.

Als Nachweis gilt laut Bundeserlass ein negativer PCR-Test, der nicht älter als 72 Stunden sein darf, oder ein negativer Antigen-Test, einer befugten Stelle, der nicht älter als 24 Stunden sein. Falls erforderlich, werden seitens des Landes zusätzliche Testkapazitäten eingerichtet.

Ausreisekontrollen in Bezirken (Stand 5.11, Steyr-Stadt ab 6.11)

Ausnahmen von der Testpflicht

Keinen Test vorlegen müssen Geimpfte und Genesene. Ausnahmen gibt es für Kinder unter zwölf Jahren, Schüler am Weg in die Schule oder zu Betreuungseinrichtungen. Ebenfalls nicht umfasst sind Wege zur Versorgung mit Grundgütern des täglichen Lebens und zur Inanspruchnahme von Gesundheitsdienstleistungen, unaufschiebbare behördliche oder gerichtliche Wege sowie Fahrten im Rahmen des Strafvollzugs.

Eine Frau wirft einen PCR-Gurgeltest in die Abgabebox.
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Die kostenlosen Gurgeltests sollen ab Montag an über 100 Standorten abgeholt werden können.

Testangebot ab Montag aufgestockt

Ab Montag wird das Angebot an PCR-Tests massiv ausgebaut, so der Landeskrisenstab. 235.000 Gurgeltests pro Woche sollen letztendlich zur Verfügung stehen. 100.000 davon kommen vom Land, 75.000 können an den 30 Teststationen an sieben Tagen die Woche und in 140 Apotheken durchgeführt werden sowie 60.000 im Rahmen des seit Sommer laufenden Pilotprojektes „Alles gurgelt“ in Linz und den Bezirken Vöcklabruck und Gmunden.

Ab 10. November werden die PCR-Tests für daheim in ausgewählten Spar-Filialen gratis ausgegeben. Den Anfang machen ab Mittwoch die Bezirke Braunau, Schärding, Ried und Freistadt. Bis Ende November soll es in ganz Oberösterreich dann 127 Ausgabe- und 267 Abgabestellen in den Spar-Filialen geben.

2.461 Neuinfektionen in 24 Stunden

2.461 Neuinfektionen mit dem Coronavirus sind in Oberösterreich von Donnerstag auf Freitag registriert worden. In Oberösterreichs Krankenhäusern werden derzeit 415 an Covid-19 Erkrankte behandelt, 64 von ihnen auf Intensivstationen. 20.685 Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher müssen derzeit in Quarantäne ausharren. Im Zusammenhang mit Covid-19 müssen in Oberösterreich inzwischen 1.887 Todesfälle beklagt werden. Von Donnerstag auf Freitag sind neun weitere hinzugekommen.

Nächster CoV-Gipfel mit Regierung

Die Bundesregierung und die Länder beraten am Freitag einmal mehr darüber, wie man die sich rasant zuspitzende Pandemielage unter Kontrolle bekommen soll. Im Zentrum steht dabei die Frage, ob man sich auf bundesweit einheitliche Maßnahmen einigen kann. Die Chancen dafür stehen aber eher schlecht.

Auch wenn zahlreiche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Ärztinnen und Ärzte mittlerweile auf schärfere Maßnahmen drängen, hielt die Bundesregierung im Vorfeld am bestehenden Stufenplan fest – und verwies auf die Möglichkeit regional strengerer Regelungen. Lesen Sie mehr in Auf der Suche nach einheitlichen Regeln (news.ORF.at).

Stelzer stellt regionale Ausreisekontrollen in Frage

Ein Thema, das mit Sicherheit aus OÖ vorgebracht wird, sind die Ausreisekontrollen, die inzwischen bereits die Mehrheit der oberösterreichischen Bezirke betrifft und damit Polizei und Bundesheer extrem fordert, so Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) im Vorfeld. Seit Freitag 0.00 Uhr gibt es in zwölf Bezirken Oberösterreichs Ausreisekontrollen, mehr in Bald in zwölf Bezirken Ausreisekontrollen (ooe.ORF.at).

Neue CoV-Verschärfungen begleitet von viel Kritik

Ab Montag gelten einmal mehr verschärfte CoV-Maßnahmen in Oberösterreich. Unter anderem 2,5-G in vielen Lebensbereichen. „Zu spät“ für SPÖ und Grüne.

„Typisch Stelzer: Alles zu spät und zu wenig“, ist das Resümee der Ankündigungen von Oberösterreichs SPÖ-Vorsitzender und Landesrätin Birgit Gerstorfer. Anstatt sich nach der Decke zu strecken, tauche der Landeshauptmann regelmäßig ab und verlängere damit die Pandemie, schreibt sie in einer Aussendung. Gerstorfer ist der Meinung, dass Wien oder das Burgenland vorzeigen würden, wie es geht, viele Menschen zum Testen und Impfen zu motivieren.

Die Maßnahmen kämen reichlich spät, so der Landtagsabgeordnete Severin Mayr (Grüne) in einer Medienaussendung: „Ich hoffe sehr, dass Schwarz-Blau mit der heutigen Ankündigung von strengeren Maßnahmen den Ernst der Lage endlich erkannt hat und endlich mit Nachdruck daran arbeitet, die Pandemie in den Griff zu bekommen“. Es sei ein langfristiger Plan zur Bekämpfung der Pandemie überfällig.

Stelzer weist Kritik zurück

In der Fernsehsendung „Oberösterreich heute“ am Donnerstagabend wies Landeshauptmann Thomas Stelzer im Gespräch mit Jutta Mocuba OÖ die Kritik zurück. Im Spätsommer sei Wien das Bundesland gewesen, das trotz eigener Maßnahmen weit vor allen anderen war.

LH Stelzer zu den neuen CoV-Maßnahmen

Die Landesregierung hat am Donnerstag strengere CoV-Maßnahmen beschlossen. Angesichts der hohen Zahlen könne Oberösterreich nicht warten, bis der Bund neue Beschlüsse fasst, so Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP).

Auf die geplante Impflotterie angesprochen, bestätigte Stelzer, dass das viel Steuergeld sei, „aber am Ende möchte ich, dass die Leute geimpft sind“.

Haimbuchner sieht Maßnahmen „äußerst kritisch“

Stelzers Koalitionspartner Landeshauptmannstellvertreter Manfred Haimbuchner (FPÖ) sieht die Einführung der 2,5-G-Regel in der Gastronomie und anderen Bereichen „äußerst kritisch“, bemühte sich aber, die Kritik eher gegen den Bund zu richten: Er habe Verständnis, dass bei der derzeitigen Entwicklung in den Spitälern „die Verantwortlichen im Rahmen der mittelbaren Bundesverwaltung etwas unternehmen müssen, um einer Überlastung des Gesundheitssystems entgegenzuwirken“, schrieb er in einer Stellungnahme zu der von Stelzer angekündigten Landesverordnung.

2,5-G in vielen Lebensbereichen sieht er aber sehr kritisch und will sich die Sache auch rechtlich noch ansehen. Haimbuchner moniert vor allem, dass sich Genesene nach 180 Tagen mit einem entsprechenden Antikörpertest nicht mehr freitesten können. „Das ist eine völlig unsachliche Behandlung der Genesenen und eine gesundheitspolitische Fehlentscheidung der Bundesregierung.“

Schule: Sorge wegen vieler positiver Tests

Parallel zu den steigenden Coronavirus-Zahlen sind die positiven PCR-Tests an den Schulen in die Höhe gegangen. Die 415 positive Testergebnisse lösen bei der Lehrergewerkschaft Sorge aus. Sie fordert für die Lehrkräfte eine frühere dritte Coronavirus-Impfung. Lesen Sie mehr in Schule: Sorge wegen vieler positiver Tests (ooe.ORF.at)

Gesundheitshotline geht online

Angesichts der steigenden Corona-Zahlen gibt es auch mehr Anrufe unter der allgemeinen Gesundheitshotline 1450 des Roten Kreuzes. Zum Teil seien die Leitungen durch die Gespräche betreffend Covid-Verdachtsfälle sogar überlastet. Deshalb gibt es jetzt auch eine Online Alternative zu der Telefonnummer 1450. Unter 1450.ooe.gv.at werden die Daten an die zuständige Behörde geleitet und die vergibt dann einen PCR-Testtermin.