Hagelkörner
Österreichische Hagelversicherung
Österreichische Hagelversicherung

Wetter: Millionenschäden in der Landwirtschaft

Wetterextreme haben heuer laut Landwirtschaftskammer 220 Mio. Euro Schaden in der Landwirtschaft verursacht, gut 60 Mio. davon in Oberösterreich. In den letzten Jahren war Dürre das Problem, heuer war es die großflächigen Hagelgewitter.

„Die Hagelschadensmeldungen haben sich im Vergleich zum Vorjahr versechsfacht, die Schadensmeldungen für die anderen Wetterextreme wie Frost, Sturm und Überschwemmung verdreifacht“, so der oberösterreichische Landwirtschaftskammer-Präsident Vizepräsident Karl Grabmayr. In Oberösterreich sei keine Region und keine landwirtschaftliche Kultur verschont geblieben. Die Erntebilanz von Pflanzenbaudirektor Helmut Feitzlmayr ist durchwachsen.

Forderndes Jahr für Maisbauern

Für die Maisbauern war es demnach ein forderndes Jahr. Der nasskalte Mai führte zu erheblichen Auflaufschwierigkeiten, der kühle Herbst zu Ernteverzögerungen. Der Maiswurzelbohrer ist auf dem Vormarsch, aber der Schaden noch nicht ertragsrelevant, so Feitzlmayr. Der von den Maisbauern gefürchtete Drahtwurm, der in den vergangenen trockenen Sommern Sorgen bereitet hatte, dürfte sich hingegen in den heuer feuchteren Böden nicht so wohlgefühlt haben. Unterm Strich kam beim Mais ein zufriedenstellendes Ergebnis heraus. Beim Soja gab es sogar leicht überdurchschnittliche Erträge von rund 3,2 Tonnen pro Hektar.

Probleme bei Ölkürbissen

Die Zuckerrüben-Anbaufläche wurde um 2.000 Hektar auf eine bisherige Rekordmarke von 8.200 Hektar gesteigert. Ob das so bleibt ist aber fraglich. „Die Gefahr des Umstiegs auf weniger aufwändige Kulturen wie Mais oder Sojabohne ist wegen der guten Preissituation groß“, so Feitzlmayr. Beim Ölkürbis lief es witterungsbedingt gar nicht gut: Ein Drittel der Flächen musste nach dem kalten Mai ein zweites Mal angebaut werden, der nasse August ließ viele Kürbisse bereits am Feld verfaulen. Der Ertrag liegt mit rund 700 Kilo pro Hektar deutlich unter dem Vorjahr. Dennoch sei der Ölkürbis am Markt gut nachgefragt und die Preissituation mit netto über drei Euro je Kilo zufriedenstellend.

Weniger Hagelschäden beim Obst

Im Obst- und Weinbau waren die Hagelschäden weniger groß wie bei anderen Kulturen, weil viele Flächen unter Hagelschutznetzen stehen. Auch das Gemüse wurde nicht übermäßig vom Hagel in Mitleidenschaft gezogen. Aber aufgrund der intensiven Niederschläge und der kalten Sommernächte blieben die Erträge bei allen Sommer- und Herbstkulturen unter dem Durchschnitt.