Chronik

Scharfe Kritik an Seilbahnplänen auf Wurzeralm

Scharfe Kritik gibt es an den Bauplänen für die Frauenkar-Seilbahn auf der Wurzeralm. Naturschützer sprechen von überzogenen und rechtswidrigen Sanierungsmaßnahmen. Anders sehen das die Bergbahnen Hinterstoder-Wurzeralm und verweisen auf das laufende Behördenverfahren.

Statt dem 2er-Sessellift eine 10er-Gondel, zwei Speicherteiche für die künstliche Beschneiung und ein 1.000 Qudratmeter großes Bergrestaurant – das sind die Pläne für das Frauenkar auf der Wurzeralm. Für Alpenverein und Naturfreunde OÖ eine rechtswidrige Naturzerstörung laut Alpenkonvention, einem völkerrechtlichen Vertrag zum Schutz der Alpen.

„Ziele für Schutzgebiete werden völlig ignoriert“

Das habe auch die Prüfung des Bauprojekts ergeben, so Gerold Glantschnig von der Rechtsservicestelle der Alpenkonvention: „Da sind für diese Schutzgebiete sehr konkrete Ziele formuliert, vor allem, dass es keine baulichen Maßnahmen geben wird und keine Erweiterung bestehender Bauten. Das wird hier völlig ignoriert.“

Auch für Sepp Friedhuber von den Naturfreunden OÖ steht fest: „Letztlich hat die Rechtsservicestelle der Alpenkonventionen, dass das ganze in einem Naturschutzgebiet ein No-go ist, dass dies einfach gesetzlich nicht haltbar und tragbar ist. Und wir verstehen nicht, dass solche Projekte weiterbetrieben werden.“

Ohne Speicherteich und ohne zusätzlicher Piste:

Scharfe Kritik an Plänen für Wurzeralm
Alpenverein

Mit Speicherteich und zusätzlicher Piste Frauenkar:

Scharfe Kritik an Plänen für Wurzeralm
Alpenverein

Die Stellungnahme zum Frauenkar wurde bereits an die Naturschutzabteilung des Landes OÖ geschickt. Trotzdem bleiben Zweifel, so Herbert Jungwirth, Naturschutzreferent vom Alpenverein OÖ: „Die Abwägung des öffentlichen Interesses, dass man einfach sagt, die wirtschaftlichen Interessen sind größer und der Naturschutz hat sich dem zu beugen. Das erleben wir eigentlich laufend.“

„Auflagen werden natürlich erfüllt“

Der Vorstand der Bergbahnen Hinterstoder-Wurzeralm Helmut Holzinger verweist auf das laufende Verfahren. Er erwartet schon bald den Bescheid und betont, dass etwaige Auflagen in dem sensiblen Gebiet würden natürlich erfüllt werden.